Der Leichenhallenvorplatz auf dem Bösinger Friedhof soll vergrößert werden. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Friedhofsplanung vorgestellt / Vier Abschnitte und 365 000 Euro allein für Bösingen

Bösingen (apf). Kaum ist der erste Abschnitt der Friedhofsplanung in Bösingen und in Herrenzimmern umgesetzt, werden die weitere Bauabschnitte im Gemeinderat angesprochen. Zuerst für Bösingen.

Landschaftsarchitektin Ilse Siegmund (Schörzingen) stellt vier weitere Vorhaben vor und nennt Kosten, die nach eigener Aussage "recht detailliert" erfasst worden seien: Nummer eins Vorplatz Leichenhalle 121 000 Euro, Nummer zwei Eingangsbereich plus Platz vor dem Kriegerdenkmal 82 000 Euro, Nummer drei Bereich Friedhofskreuz und Soldatengräber 80 000 Euro und Nummer vier Wegeverbindungen, Stücker vier, 82 000 Euro. Bisher seien im Bösinger Friedhof 72 000 Euro investiert worden.

Weil die Finanzsituation im 2015er-Haushalt erst einmal Abstinenz erfordert, werden jetzt immerhin die Planungen vervollständigt, um dann zu gegebener Zeit aktiv werden zu können. Dies könne flexibel geschehen, jeder Abschnitt sei zuerst möglich, sagt Bürgermeister Alfred Weiss. Auch mögliche Teillösungen seien denkbar, wenn sich im Haushalt entsprechende Gelder anbieten.

Konkret wird die Landschaftsarchitektin bei der Vorstellung der einzelnen Abschnitte. Der Leichenhallenvorplatz soll deutlich vergrößert werden – ein Wunsch aus dem Gemeinderat. Verwendet werden sollen Materialien wie bei den just vollendeten Arbeiten. Angeregt wird von Gotthard Mei, eine Bank für ältere Leute aufzustellen, die bei Beerdigungen nicht so lange stehen können. Dies wird zugesagt, stellt sich aber gestalterisch auf dem ersten Blick als nicht ganz einfach heraus.

Die Soldatengräber sollen neu gestaltet werden. Der Bürgermeister erwähnt die Idee mit kleinen Granitkreuzen, auf denen der Name steht. Der Übergang zu einer pflegeleichten Form wird angestrebt. Außerdem soll ein Pfarrgrab einen anderen Standort erhalten. Ilse Siegmund spricht die Achse Kriegerdenkmal-Leichenhalle an; der Weg soll genau auf die Mittelachse gelegt werden. Die Wege sollen Betonpflaster erhalten. Und: Die Breite beim Eingangsbereich werde 2,40 Meter betragen.

Die Frage von Roland Noder, ob die Gemeinde in Zeiten vermehrter Urnenbestattungen einen solch großen Friedhof benötige, führt im Gemeinderat zu Überlegungen, über Parkplätze nachzudenken, wenn Grabreihen im Eingangsbereich rechts vom Weg abgeräumt seien. Und Alfred Weiss findet, dass die Anlage profitieren könne, wenn der Eingang zurückgenommen werde. Doch dies ist alles ferne Zukunftsmusik.

Aktuell ist dafür der Beschluss des Gemeinderats, den Planungen der vier Abschnitte einstimmig zuzustimmen und die Landschaftsarchitektin zu beauftragen, 2015 eine ähnliche Arbeit für den Friedhof in Herrenzimmern anzufertigen.