Altar der Marienkapelle, der die Gottesmutter besonders hervorhebt Foto: Schwarzwälder-Bote

Marienkapelle: Orgelweihe nach gründlicher Restaurierung beim Patrozinium / Mutter Gottes erstrahlt

Im Rahmen des Patroziniums der Marienkapelle Bösingen wurde, rechtzeitig zum Hochfest, die klangvoll restaurierte Orgel der Kapelle von Lorenz Vecsey, Pfarrer im Ruhestand und Ehrenvorsitzender des Förderkreis Marienkapelle, geweiht.

Bösingen. Die gerade erbaute Marienkapelle, herrlich auf dem Bösinger Herrenbühl gelegen, wurde am 19. August 1987 von Weihbischof Anton Herren und mit dem damaligen Ortspfarrer Lorenz Vecsey eingeweiht und gleichzeitig zur Wallfahrtskirche erhoben.

Was damals allerdings zur Wallfahrtskirche noch fehlte, war die Orgel. Günter Laubmann, Konrektor der Dunninger Schule, erbarmte sich und suchte Orgeln, die ihren Dienst bereits geleistet haben. Als Basis diente zuerst die 1972 abgebaute Orgel der evangelischen Kirche in Schönbronn, die 1859 von Orgelbauer Braun aus Spaichingen erbaut worden war. Das Pfeifenwerk wurde aus abgebauten Orgeln aus Villingendorf, Rottweil und AlpirsbachPeterzell ergänzt.

Laubmann erstellte mit seinen Schülern die Orgel in mühevoller, aber erfolgreicher Arbeit als Schulprojekt in der Marienkapelle. Dieses kostbare Orgelgeschenk, das um "Gotteslohn" gebaut worden war, wurde am 25. Juni 1989 eingeweiht.

Doch die in die Jahre gekommene Orgel musste schließlich doch repariert werden. Es war ein Glücksfall, dass die katholische Kirchengemeinde St. Jakobus Herrenzimmern eine neue Orgel erhielt, die am 21. Dezember 2014 eingeweiht wurde. Das Pfeifenwerk der alten Orgel wurde der Marienkapelle gestiftet. Orgelbauer Wolfram Stützle sowie Männer aus Herrenzimmern und Bösingen bauten damals die alte Herrenzimmerner Orgel aus. Bei einer gründlichen Reinigung und Reparatur der Orgel in der Marienkapelle wurde das Pfeifenwerk neu geordnet und mit den Pfeifen aus Herrenzimmern aus den Jahren um 1850 und Werkstattbestand von Orgelbauer Wolfram Stützle aus Waldkirch sinnvoll ergänzt. Pfeifenstöcke und Raster wurden größtenteils erneuert, die Pfeifenspunde neu beledert und die Register erneuert.

Nach der Weihe durch Pfarrer Vecsey ließ Dekanatskirchenmusiker Werner Zeihsel sie für das Hochamt in einer herrlichen Klangfarbe erklingen. Die Orgel mit ihren insgesamt 271 Pfeifen (132 aus Holz) entspricht jetzt wieder sowohl in der Technik als auch im Klangbild dem ursprünglichen Erbauungszustand und fügt sich stilistisch sehr gut in die Marienkapelle mit ihrer zeittypischen Ausstattung ein.

Es ist der Verdienst von Günter Laubmann mit seinen damaligen Schülern, dem jetzigen Orgelrestaurator Wolfram Stützle und dem Förderkreis Marienkapelle, denkmalwürdige Orgelteile zu sichern und in einem neuen Instrument zu integrierten. Neu im Altar der Kapelle ist auch die Beleuchtung rings um die Gottesmutter Maria mit ihrem Kind.