"Eschle Süd-West" und "Berg" im Fokus des Bösinger Gemeinderats / Reithalle in "Wolfsteich" ermöglicht

Bösingen (apf). Zügig weiter ans Werk macht sich der Bösinger Gemeinderat mit den Bebauungsplänen Eschle Süd-West (Herrenzimmern) und Berg (Bösingen), beschließt einstimmig Änderungen der Entwürfe und geht den Weg, den die rechtlichen Vorgaben vorschreiben, mit Planer Martin Weisser (Büro Weisser und Kernl, Villingendorf) unbeirrt weiter. Zeitnah soll eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen.

In "Eschle Süd-West", rechts am Ortseingang von Villingendorf kommend, sollen 22 Plätze entstehen, zwischen 529 und 746 Quadratmeter groß. Die Erschließung erfolgt über die Lupfenstraße; langfristig ist die Anbindung an die Rottweiler Straße mit einem Kreisverkehr vorgesehen. Wie Bürgermeister Alfred Weiss anmerkt, soll es für die Bauherrn so wenig Vorschriften wie möglich geben.

Rainer Hezel begrüßt ausdrücklich, dass drei Wohneinheiten erlaubt werden, somit Untermietungen möglich sind. Die Gebäudehöhe soll jedoch neun Meter, bei Häusern mit Flachdach 7,25 Meter nicht überschreiten, findet Ingenieur Weisser.

Josef Seifried regt an, eine Omnibushaltestelle – im Idealfall in der Rottweiler Straße – einzuplanen. Dies soll untersucht werden. Von Gotthard Mei kommt der Hinweis, Auto-Stellplätze nicht zu vergessen. Immerhin gebe es Familien mit fünf Autos, wissen Bürgermeister und Gemeinderäte. Und Thomas Glatthaar gibt den Hinweis, einen Spielplatz zu berücksichtigen. Eine Grünfläche im erschlossenen Teil des "Eschle" biete sich laut Alfred Weiss an.

Tja, und beim Stichwort Grün sind die Anwesenden beim Artenschutz und beim Umweltbericht angekommen. Auf öffentliches Grün soll bis auf eine Ortsrandeingrünung weitestgehend verzichtet werden. Dafür muss pro Grundstück ein Baum hinkommen.

Erfreut wird der Hinweis aufgenommen, dass Experten Feldlerchen, sogar zwei Brutpaare, vorgefunden haben. Gespannt ist deshalb die Ratsrunde auf den Vorschlag der Ausgleichsmaßnahmen.

In "Berg", mitten in Bösingen, sonnig gelegen, sind 29 Bauplätze mit drei Stichstraßen ausgewiesen. Der Abschnitt schließt sich an die Häuser an, die im Schönbuchweg stehen. Auch hier haben die Grundstücksgrößen, in Quadratmetern ausgedrückt, drei Ziffern und beginnen mit einer Fünf (neun), einer Sechs (16) und einer Sieben (vier). In ferner Zukunft ist eine Anbindung an die Epfendorfer Straße möglich.

Gesprochen wird über Lärmschutz Richtung Festhalle, auch über einen Spielplatz. Natürlich bleibt der Naturschutz nicht unerwähnt, diverse Biotop-Arten wie Fettwiesen werden aufgeführt, Feldlerchen jedoch nicht. Eigentlich schade. Im Gegensatz zu "Eschle Süd-West" ist derzeit nicht an vorgeschriebene Bepflanzungen auf den Privatgrundstücken gedacht. Da die Straßen breiter sein können (5,50 statt 4,50 Meter), sollen am Wegesrand Bäume als verkehrsberuhigende Maßnahmen gepflanzt werden, sagt Weiss.

Außerdem widmet sich das Ortsparlament einem dritten Bebauungsplan, mit dem Namen Wolfsteich. Auf dem Reitgelände in Herrenzimmern soll es möglich sein, dass eine zweite Reithalle entstehen kann – und zwar auf dem jetzigen Reitplatz. Dies wird einstimmig genehmigt.

Der Besitzer des Geländes will das fragliche Areal an einen Interessenten verkaufen, erfährt die Ratsrunde. In diesem Zusammenhang spricht Roland Noder den Mangel an Parkplätzen an, wenn Reitturniere unzählige Fahrzeuge anlocken und hofft auf Besserung.