Die Bösinger Sportschützen, seit Februar 2009 unter der Leitung von Oberschützenmeister Christian Müller, feiern ab heute drei Tage lang ihren 50. Geburtstag. Höhepunkt ist am Sonntag der große Festumzug. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine Säule der Bösinger Vereinsgemeinschaft feiert 50. Geburtstag / Zusammenhalt ein Kennzeichen der Schützen

Von Heinrich Hölsch

Bösingen. Der Sportschützenverein Bösingen feiert seinen 50. Geburtstag. Er steht somit mitten im Leben, der gelungene Spagat zwischen Tradition und Moderne ist ein Markenzeichen.

Der Sportschützenverein entstand im Jahre 1964 als Sparte des Sportvereins VfB Bösingen. Die Vereinsgründung basierte auf der Initiative des damaligen VfB-Vorsitzenden Bruno Polley. Am Freitag, 30. Oktober 1964, fand die Gründungsversammlung im Gasthaus zur "Krone" statt.

Elf Schießsportinteressierte unterschrieben ihre Eintrittserklärung. Begonnen wurde mit Luftgewehren auf vier 10-m-Scheibenanlagen im Gastraum des Sportheims. Die Verselbstständigung war eingeleitet.

Die Schützen beschafften sich Uniformen und eine eigene Vereinsfahne. Das Fest der Fahnenweihe, gleichzeitig ein Symbol für den Zusammenhalt der Schützen, wurde im Juni 1969 gefeiert. Ein ansprechendes Festprogramm mit farbenprächtigem Schützenumzug ließ dieses Fest zu einem großartigen Ereignis werden.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember 1969 wurde die Trennung vom Sportverein beschlossen. Es folgten die Verfassung einer Vereinssatzung und der Eintrag ins Vereinsregister als "Sportschützenverein Bösingen e.V.".

Mit der Loslösung vom VfB verlagerte sich vorübergehend auch der Schießbetrieb in das Nebenzimmer des Gasthauses Sonne, dem neuen Vereinslokal. Unter Regie von Oberschützenmeister Helmut Müller wurden 1970 die Planungen für den Bau einer eigenen Schießanlage zielstrebig vorangetrieben.

Nach zähen Verhandlungen mit Gemeinde und Baubehörden konnte im Dezember 1973 die endgültige Baugenehmigung für das Schützenhaus mit Schießanlagen am "Klein-Höchle" erreicht werden. Unter fachkundiger Führung der vereinseigenen Baufachleute Albert Heim und Walter Bantle wurde in Eigenarbeit noch 1974 der Rohbau erstellt. Der weitere Innenausbau und der Anbau von acht Luftgewehrständen dauerten bis 1976.

Im August 1976 war die Einweihung des Schützenhauses im Rahmen des Kreisschützenfestes. Viele Höhepunkte im Schieß- und Festprogramm ließen diese Veranstaltung für die Gemeinde und das Schützenwesen zu einem spektakulären Großereignis werden.

1978 erfolgte der Anbau der 50-m-Mehrzweckschießanlage. So war nunmehr der Schießsport mit Kleinkaliber und Vorderlader auf breiterer Basis möglich. 1987 folgte der Kanalanschluss; weit mehr als 800 Meter Rohre wurden verlegt.

Von 1988 bis 1989 entstand der Bau der Luftgewehrhalle und der 100-Meter-Schießanlage. Damit standen dem Verein 14 moderne Hallen-Luftgewehrstände, drei 50 Meter sowie sechs auf 50 oder 100 Meter kombinierbare Klein- und Großkaliberstände zur Verfügung. Im August 1989 feierte der Verein seinen 25. Geburtstag mit einem Kreisschützenfest und Festumzug.

1994 wurden neue Schützenanzüge für die 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Bösingen angeschafft.

1998 schoss sich Oliver Maier zum Bundesschützenkönig. Seit mehr als 20 Jahren schießt er auf höchstem Niveau, über 50 Medaillen bei Landesmeisterschaften besitzt er; bei 20 Teilnahmen bei deutschen Meisterschaften platzierte sich Maier in den vordersten Rängen.

2004 wurde die Luftgewehrhalle mit einer Meyton-Anlage ausgestattet. Es standen zwölf vollelektronische Luftgewehrstände zur Verfügung, die die Schützen begeisterten. Im September 2004 feierte der Verein sein 40-Jähriges mit einem Kreisschützenfest sowie Kreiskönigsschießen und Festumzug.

Kennzeichen des Schützenvereins sind Traditionen, Freundschaften, die kameradschaftliche Verbundenheit und der große Zusammenhalt. In den 50 Vereinsjahren wurden weit mehr als 15 000 freiwillige Arbeitsstunden verrichtet.

Die Schießanlage befindet sich auf neuestem Stand – eine gute Grundlage, um Mitglieder zu gewinnen.

Im Jubiläumsjahr 2014 zählt der Verein 35 aktive Schützen, zehn aktive Jungschützen. In den Luftgewehr-Rundenwettkämpfen sind sechs Mannschaften, in der Disziplin Kleinkaliber ist eine Mannschaft und mit dem Vorderlader befinden sich zwei Mannschaften am Start.

Der Verein zählt derzeit 34 Ehrenmitglieder und 83 passive Mitglieder. Damit sind insgesamt 162 Mitglieder registriert.