Weihe des restaurierten Lindenrainkreuzes in Villingendorf / Verdienst großen ehrenamtlichen Engagement

Von Martina Bantle Villingendorf. Am Sonntag wurde das Lindenrainkreuz in Villingendorf nach sorgfältiger Restaurierung durch BildhauermeisterThomas Sieber aus Rottweil wieder geweiht. Herbert Hermle, der Vorsitzende des Heimatpflegevereins und ehemaliger Bürgermeister, stellte den Teilnehmern an der Zeremonie das Kreuz vor. Es wurde im Jahr 1907 errichtet. Vermutlich wurde es vom damaligen Wirt des Gasthaus Krone, Josef Belser und dessen Ehefrau Maria, gestiftet. Das Kreuz trägt die lateinische Inschrift: "Ecce crucem Domini/ Fugite partes adversae". Darunter steht die deutsche Übersetzung: "Sehet das Kreuz des Herrn/ Fliehet ihr feindlichen Kräfte". Diese Inschrift ist sicher dem Bruder des Kronenwirts, dem Theologen und Priester Johannes Evangelist von Belser zuzuschreiben. Eine Besonderheit ist der Inschriftensockel mit seiner schneckenartigen Verzierung.

Bei der Sanierung des Kreuzes stellte sich heraus, dass die Bausubstanz, besonders des Inschriftensockels, viel schlechter war als angenommen. Es gab deutlich mehr Risse von oben nach unten, die alle geklebt werden mussten. Auch die Antrags- und Verdübelungsarbeiten verursachten Mehrarbeit.

Das Kreuz stand zunächst an der Oberndorferstraße, musste aber in den Jahren 1966/67 der Straßenverbreiterung weichen.

Herbert Hermle nahm die Weihe des Lindenrainkreuzes zum Anlass, den Mitgliedern des Heimatpflegevereins und den Spendern zu danken. Ein Dank ging auch an den Bauhof für die Unterstützung, besonders an dessen Leiter Gernot Richter für sein Fachwissen und seine Funktion als Koordinator der Restaurierungsaktion. Ein Dankeschön richtete Hermle auch an die Gemeindeverwaltung, besonders an Bürgermeister Karl-Heinz Bucher und den Kämmerer Michael Hardtmann, weil der Bauhof mit seinen Geräten beim Ab- und Wiederaufbau der zu richtenden Kleindenkmale helfen darf und kleinere Arbeiten übernimmt. Von der Gemeinde werden auch immer wieder die Materialkosten übernommen.

Ein "Vergelt’s Gott" ging ebenfalls an die katholische Kirchengemeinde für den Opferstock, der extra für die Feldkreuze aufgestellt worden war. Zuletzt ging ein Dank an Pfarrer Hermann Barth, der die Weihe des Kreuzes vornahm. Das Schlusswort übernahm dann Bürgermeister Karl-Heinz Bucher. Er bedankte sich beim Heimatpflegeverein für das herausragende ehrenamtliche Engagement zur Erhaltung der Kleindenkmale.

Der eigentlichen Weihe ging eine kurze Andacht mit Gebeten und Liedern voraus. Zu der halbstündigen Feier hatten sich etwa 100 Teilnehmer eingefunden. Im Anschluss lud der Heimatpflegeverein ins Gemeindehaus St. Gallus zum Dämmerschoppen mit Vesper ein. Dieses Angebot fand großen Zuspruch, es blieben nur wenige Plätze frei.