Bei internen Streit der Gesamtwehr Bösingen scheint sich endlich eine Lösung abzuzeichnen. (Symbolfoto) Foto: Archiv

Suche nach neuem Gesamtwehr-Kommandanten scheint beendet. Thilo Bippus gilt als Favorit.

Bösingen - Eine über Gebühr lange Hängepartie neigt sich dem Ende entgegen: die Suche nach einem Kommandanten für die Gesamtwehr Bösingen.

Nach einer bemerkenswerten Sitzung von Feuerwehr und Gemeinderat am Freitagabend ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Bösinger Abteilungskommandant Thilo Bippus die Mehrheit erhält. Ein entsprechender Stimmungstest ging mit 34 Ja- bei 20 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen positiv für den Mann aus, der bei der Hauptversammlung Ende Januar noch ohne Mehrheit geblieben ist. Seitdem ist besagte Kuh auf dem Eis.

Bürgermeister Johannes Blepp berichtete auf Nachfrage von einer "ganz schwierigen Sitzung". Er habe Tränen in den Augen bei Feuerwehrleuten gesehen, einmal habe er sogar laut werden müssen, ein anderes Mal haben die Gemeinderäte separat beraten. Schließlich sei es zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Das Signal der Feuerwehr laute, Thilo Bippus soll in den kommenden fünf Jahren Kommandant werden. Die Bösinger Gesamtwehr soll den Namen Bösingen-Herrenzimmern erhalten. Neben dem Kommandanten soll es drei Stellvertreter geben, zwei davon aus Herrenzimmern, einer soll der bisherige Gesamtkommandant Ulrich Baier (Herrenzimmern) sein. Also insgesamt eine Vierer-Spitze. Bei der gemeinsamen Kasse wolle man der Feuerwehr entgegenkommen, in dem Sinn, dass sie, die Kasse, wohl getrennt bleibe, also je nach bisheriger Abteilung. Und es soll ein Gesamtausschuss der Feuerwehr gewählt werden, dem zwölf Personen (inklusive Kommandant und Stellvertreter) angehören. Hier sei der Bürgermeister ebenfalls dabei, um rechtzeitig Spannungen zu erkennen, so Blepp.

Was fehlt noch? Die Umsetzung des Besprochenen. Also einen Termin für die Hauptversammlung der Gesamtwehr. Dann ist der Gemeinderat gefragt, der die Entscheidungshoheit hat. Und schließlich vielleicht das Wichtigste: das Vertrauen. Dieses ist in den vergangenen Jahren flöten gegangen, muss jetzt weiter aufgebaut werden. Immerhin hat es zwischen Januar und Juni bereits etliche Gespräche gegeben, um die Spannungen zwischen beiden Abteilungen, beziehungsweise Angehörigen beider Abteilungen, zu mildern.