Auf dem Weg zum Burgfräulein und zum Ritter: Adliger Nachwuchs lernt das Handwerk von einst an der Burgruine. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Mittelalter: Beim Kinderferienprogramm an der Burgruine mit Lanzenstechen und Filzen vertraut gemacht

25 junge Burgfräuleins und Ritter erlebten an der Burgruine Herrenzimmern hautnah einen Tag wie im Mittelalter.

Bösingen-Herrenzimmern. Die der Zeit entsprechend gewandeten Mitglieder des Geschichts- und Kulturvereins Herrenzimmern begleiteten die erwartungsfrohe Kinderschar vom Gemeindehaus zur Ruine, wo sie vom Burgadel empfangen wurden.

Unter der Leitung von Sigrid Müller stellten die Helferinnen, Evi Loga, Melanie Seifried, Andrea Seifried, Claudia Maier und Bettina Schneider, mit den Kindern wie im Mittelalter handwerkliche Gegenstände her. Für die Stockbrote, die am großen Grill gebacken wurden, wurden einige Schüsseln Teig benötigt.

Durch Speis und Trank gestärkt, führte Alexander Loga die Knaben in Ritterspiele und Lanzenstechen ein, während sich die Mädchen gesitteteren Aufgaben zuwandten. So auf das Leben vorbereitet, ernannte Graf Wilhelm von Zimmern (Karl Kimmich) die Mädchen zu Burgfräuleins und schlug alle Knaben mit seinem imposanten Schwert zu Rittern. Natürlich erhielten alle eine Urkunde über diesen Aufstieg in den Adelsstand.

Als vornehm gekleideter Burgherr berichtete Karl Kimmich über die Geschichte der Burg und das Leben im Mittelalter, das für adelige Kinder oft wenig romantisch verlief. Karl Kimmich erzählte es den Kinder so, als wäre er damals dabei gewesen. Froh kehrten die Kinder, begleitet von den Mägden und Knechten des Schlosses, zur Ortsmitte zurück, wo sie von ihren Eltern empfangen wurden und wieder in ihr gewohntes, bürgerliches Leben schlüpften. Stadtarchivar Andreas Kussmann-Hochhalter, ein Vereinsfreund des Geschichts- und Kulturvereins, reiste aus dem fernen Oberndorf an und weilte als Beobachter an der Ruine.