Foto: Hattler Foto: Schwarzwälder-Bote

Modellsport: Jannik Hattler verpasst bei den deutschen Meisterschaften knapp eine Medaille

Bereits zum zweiten Mal nach 2014 hatte der Modellsportclub Herrenzimmern (MSC) Deutschlands Modellkunstflugelite in der Klasse F3A-X zu Gast. Lokalmatador Jannik Hattler verpasste in der Kategorie "Intermediate" mit dem vierten Rang knapp das Podest.

Bösingen-Herrenzimmern. Schon im Vorfeld hatten die Mitglieder des MSC um ihren Vorsitzenden Andreas Schuhmacher alle Hände voll zu tun, um den 20 Teilnehmern die Anfahrt zu ermöglichen. Sämtliche Zufahrtswege, Parkplätze und das Fluggelände selbst waren aufgrund der starken Regenfälle der Vortage aufgeweicht oder mit Geröll überspült.

Wegen der zunächst weiterhin anhaltenden Regenfälle konnte der erste Wertungsdurchgang deshalb auch erst mit einer einstündigen Verspätung gestartet werden. Trotzdem wurden planmäßig zwei Wertungsflüge absolviert. Der zweite Wettkampftag begann wiederum mit Dauerregen. Der erste Start erfolgte deshalb erst um die Mittagszeit. Die restlichen Wertungsdurchgänge gingen aber problemlos über die Bühne. In der A-Klasse (sechs Teilnehmer) belegte Alexander Raff (Weil der Stadt) den ersten Platz, gefolgt von Ingo Müller (Trier) und Stefan Buch (Kümbdchen/Hunsrück).

Sieger in Kategorie "Intermediate" (zehn Teilnehmer) wurde Jeremias Hartmann (Weil der Stadt) vor Joachim Keppler (Rommelshausen) und Willi Mühlbauer (Salching). Den undankbaren vierten Platz belegte Jannik Hattler mit seiner "Extra".

In der erstmals für Neueinsteiger ausgetragenen "Basic"-Klasse (vier Teilnehmer) siegte Lukas Maurer (Schorndorf). Die Plätze belegten Felix Raff (Weil der Stadt) und Darian Milz (Boppard-Brey).

Andreas Schuhmacher, Stefan Buch, Referatsleiter des Deutschen Modellflieger-Verbands, und Bösingens Bürgermeister Johannes Blepp überreichten Pokale und Preise.

Bei den Wettbewerbsmodellen F3A-X sind ausschließlich originalgetreue Nachbauten der großen Brüder mit einer Spannweite von 2,40 bis 3,20 Metern zugelassen. Die vorgegebenen Flugfiguren sind jene des bemannten Kunstflugs nachempfunden und werden durch fünf neutrale Punktrichter auf Präzision und Harmonie bewertet.

Der Deutschland-Cup wird in drei Teilwettbewerben ausgetragen. Herrenzimmern war die erste Station. Erst nach den noch ausstehenden Wettbewerben in Salching (Bayern) und Düren (Nordrhein-Westfalen) wird der deutsche Meister gekürt.

In den Regenpausen hatten die Teilnehmer ausreichend Gelegenheit, über die durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter Minister Alexander Dobrindt geplante Novellierung der luftfahrtrechlichen Bestimmungen zu diskutieren.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur plant unter anderem die Flughöhe für Modellflugzeuge auf 100 Meter auch auf ausgewiesenen Modellflugplätzen zu begrenzen. Dies würde das Aus für viele Wettbewerbe des Deutschen Modellflieger Verbandes (DMFV), so auch in Herrenzimmern, und einem Großteil der klassischen Modellfliegerei bedeuten.

Auslöser der geplanten Änderungen sind Negativmeldungen über Vorfälle mit Multikoptern, sogenannten Drohnen, wie zuletzt beim Testturm von Thyssen-Krupp in Rottweil. Dort war ein solches Fluggerät auf die Plattform gestürzt. In den vergangenen beiden Jahren waren 15 derartige Vorfälle bekannt geworden.

Laut dem DMFV mit seinen 87 000 Mitgliedern handelte sich in allen Fällen um Verstöße gegen die luftfahrtrechtlichen Bestimmungen, welche auch hart bestraft werden müssten. Die Verantwortlichen des DMFV bezweifeln, dass sich diese rufschädigenden Hobbypiloten schließlich an ein verschärftes Regelwerk halten würden.

Diesen laut Verband in der Sache nicht zielführenden und praxisfremden Eingriff lehnt er kategorisch ab und fordert Verkehrsminister Alexander Dobrindt in einer Online-Petition (www.pro-modellflug.de) auf, sämtliche Pläne für eine Verschärfung der luftfahrtrechtlichen Bestimmungen zu stoppen.