Der Zirkus "Crocofant" gastiert derzeit in Herrenberg. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Vorstellung im Zirkus "Crocofant" lebensgefährlich verletzt / Polizei hofft auf Bildmaterial der Besucher

Herrenberg. Das Artistenpaar Rebecca Shaw und Juri Antoniv ist am Donnerstagabend gegen 18.20 Uhr in der Vorstellung des in Herrenberg gastierenden Zirkus "Crocofant" vom Hochseil gestürzt. Beide wurden lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben des Zirkus Crocofant ist das Paar seit Freitag wieder außer Lebensgefahr. Noch nie habe es seit Bestehen des Zirkusunternehmens in den vergangenen 14 Jahren ein Unglück gegeben. Beide Artisten hängen bei ihrer Vorstellung an einem Seil, das von einem Motor in unterschiedliche Höhen gezogen wird.

Die 31-jährige Artistin und ihr 38 Jahre alter Kollege führten zunächst jeder an einem Textilband in etwa sechs Metern Höhe ihre Künste vor. Während der Show ließ die 31-Jährige planmäßig ihr Band los, um gemeinsam mit ihrem Partner an dessen Band weitere akrobatische Elemente vorzuführen, worauf dieses riss und die beiden rund sechs Meter zu Boden stürzten. Die Künstler mussten in Krankenhäuser geflogen werden.

Noch am Abend ordnete die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Gutachten durch die zuständige Berufsgenossenschaft an. Nach einer ersten Besichtigung der Unfallörtlichkeit durch einen Sachverständigen deute momentan alles auf einen Unglücksfall hin. Da die etwa 120 Besucher der Veranstaltung das Zelt beim Eintreffen der Polizei bereits verlassen hatten, bittet das Polizeirevier Herrenberg Zeugen, die diesen Unfall möglicherweise gefilmt haben, das Bildmaterial für die Ermittlungen zur Verfügung zu stellen und sich unter Telefon 07032/27 08-0 zu melden.

Rebecca Shaw und Juri Antoniv sind auch im privat ein Paar und arbeiten in der zweiten Saison beim bayerischen Zirkus "Crocofant", der seit Mittwoch auf der Herrenberger Festwiese Vorstellungen gibt. Am Sonntag geht die Reise weiter nach Baden-Baden. Die Vorstellungen in Herrenberg sollen laut Zirkusleitung wie geplant stattfinden, auch wenn das rund 40 Mitarbeiter große Team vom Vorfall geschockt sei.