Reiner Calmund hat die Art der Bobic-Entlassung beim VfB Stuttgart kritisiert. Foto: dpa

Ex-Manager Reiner Calmund vergleicht die Entlassung von Sportvorstand Fredi Bobic mit Jean Lörings legendärem Halbzeit-Rauswurf. Vom VfB als Verein hat er aber eine andere Meinung.

Ex-Manager Reiner Calmund vergleicht die Entlassung von Sportvorstand Fredi Bobic mit Jean Lörings legendärem Halbzeit-Rauswurf. Vom VfB als Verein hat er aber eine andere Meinung.
 
Stuttgart - Herr Calmund, welchen Eindruck hat die Entlassung von Fredi Bobic beim VfB Stuttgart auf Sie hinterlassen?
Da kenne ich nur eine Steigerung: Jean Löring und Toni Schumacher (Der frühere Präsident von Fortuna Köln hatte 1999 Trainer Toni Schumacher in der Halbzeitpause eines Spiels entlassen; d.Red.). Die Verantwortlichen haben sich selten dämlich angestellt. Alles, was sie hinterher über die genauen Umstände zu Bobics Rückkehr aus Dortmund erzählt haben, hat die Sache nur schlimmer gemacht.
Ist der VfB ein Chaos-Club?
Um Gottes willen, nein. Aber manchmal läuft es halt scheiße, da kannst du machen, was du willst. Ich halte den VfB nach wie vor für einen hervorragenden Verein. Tolle Stadt, finanzkräftig, vor allem, wenn die Ausgliederung gelingen sollte. Ich denke, dem VfB wird am Ende sicher ein kleiner Omnibus voll guter Kandidaten für die Nachfolge von Bobic zur Verfügung stehen.
Was für einen Typ Sportdirektor benötigt der Verein jetzt?
Spontan fallen mir Leute wie Ralf Rangnick und Jens Lehmann ein. Rangnick wäre ein Sahnestückchen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass er für einen anderen Verein als den FC Bayern München aus Leipzig weggeht. Und Jens Lehmann bringt auch alles mit. Die Frage ist, ob sie sich beim VfB das trauen. Das Wichtigste ist, dass die Chemie mit Trainer Armin Veh stimmt.