Agathe Wiegand (links), die Vorsitzende der Riedöschinger kfd, bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei der Referentin, Ernährungsfachfrau Jutta Martin. Foto: Hauptvogel Foto: Schwarzwälder-Bote

Jutta Martin plädiert beim Riedöschinger Frauenfrühstück für Kräuterküche statt Pillencocktail

Von Rainer Hauptvogel

Riedöschingen. Kürzlich veranstaltete die kfd wieder ein Frauenfrühstück, das 30 interessierte Damen im Pfarrzentrum besuchten. Als Referentin war die bekannte Ernährunsberaterin Jutta Martin aus Uhldingen-Mühlhofen eingeladen, die zum Thema "Schlemmen, Regenerieren und Entsäuern – Kräuterküche statt Pillencocktail" sprach. Als Grundlage für ihre Ausführungen nannte Jutta Martin das Wissen und die Lehre der berühmten Klosterfrau und Wissenschaftlerin Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert, die sie schon seit ihrer Kindheit verehre. Hildegard hatte schon in ihrer Zeit die Zusammenhänge zwischen Essen und Gesundheit, zwischen Verhalten und Wohlbefinden, zwischen Körper, Seele und Geist erkannt. In den Mittelpunkt ihrer Aussagen stellte sie die These: Der Mensch ist was er isst.

Leider sei im Laufe der Jahrhunderte ein Großteil des schriftlich gesammelten Wissens Hildegard von Bingens in Vergessenheit geraten und wurde erst im letzten Jahrhundert und bis in die heutige Zeit in ihrem unschätzbaren Wert erkannt und neu entdeckt. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet war der Mediziner Gottfried Hertzka, 1913 in Bad Gastein geboren. Er ließ sich in seiner ärztlichen Tätigkeit, die er auch zeitweise in Konstanz ausübte, von den medizinischen Schriften Hildegards leiten.

Diese hatte schon als Kind ihre visionären Fähigkeiten entdeckt und immer wieder unter Beweis gestellt. Hertzka warb für die praktischen Anwendungen der heilkundlichen Ratschläge Hildegard von Bingens. Das größte Ernährungsübel sei die Übersäuerung des Körpers. Zunächst müssten die schädlichen Säuren definiert und dann nach Möglichkeiten gesucht werden, diese aus dem Körper auszuleiten.

Der erste Schritt in dieser Richtung sei die Darmreinigung. Dieser müsse darauf die Entschlackung durch viel Trinken und Anwendung geeigneter Basenpräparate folgen. Tierische Eiweiße machten grundsätzlich den Körper sauer und schädigten das Immunsystem, dessen Sitz sich im Magen-Darm-Trakt befinde.

Bevorzugt sollten basische Nahrungsmittel zu sich genommen werden, dazu gehören Wurzelgemüse, grünes Blattgemüse und viele Obstarten. Entscheidend für die Basen-Säure-Harmonie sei das Bauchgefühl, die Harmonie der Seele. Dauerstress störe das vegetative Gleichgewicht und mache den Körper sauer. Tägliche Entspannungspausen helfen dagegen.

Am Ende des Vortrages gab Jutta Martin noch individuelle Tipps zur Unterstützung, denn bei Hildegard von Bingen gebe es eine Vielzahl von Gewürzen und Heilkräutern gegen nahezu jedes Leiden.