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Die Ortsteile stellen ihre Pläne für das nächste Haushaltsjahr vor / Gerhard Fricker wünscht sich eine Umgestaltung des Riedböhringer Spielplatzes

Naturgemäß stehen am Ende des Jahres die Beratungen für den kommenden Haushalt an. Im Haupt- und Finanzausschuss wurden die Ortsteile angehört.

Blumberg (blu). Die Wünsche der Ortsteile für den Haushalt 2018 wurden am Donnerstag dem Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Ein Überblick:

Achdorf

Für das bereits beschlossene Feuerwehr- und Vereinshaus verdeutlichte Hans-Peter Mess, Ortsvorsteher von Achdorf, den Zeitdruck: Der neue Besitzer der alten Schule in Aselfingen, wo die Vereine bisher proben, benötige die Räume öfter selbst, bis Ende 2018 sollten die Vereine ein neues Domizil haben.

Für 2018 wünscht der Ortschaftsrat die Neugestaltung des Wohnmobilstellplatzes. Mess stellte ein Konzept vor. Demnach sollte man den Platz durch Büsche zum Fahrweg hin abtrennen, innen mit Sand ausfüllen, sowie statt des Wohnwagens ein Holzhaus für Prospekte aufstellen. Eine ortsansässige Firma habe eine Kostenschätzung von 12 000 Euro erstellt. Die vorhandenen Bäume solle man hochasten und die Stellplätze auf der Homepage der Stadt besser bewerben. Die bisherige Werbung dort sei dürftig.

Am "Haus des Gastes" sollte die neugestaltete Westfassade ein Glasdach erhalten, weil es bei geöffneter Doppeleingangstüre auf den Parkettboden regne. Für das "Haus des Gastes" wird eine neue, akkubetriebene Lautsprecheranlage gewünscht. Ein weiterer Wunsch ist ein Trinkwasserspender an der Pumpstation. Für die Sanierung des Wasserrads an der Scheffellinde gehe die Sponsorensuche weiter. Stadtrat Dieter Selig (CDU) sagte, der Stellplatz werde zum dritten Mal vorgestellt, das erste Mal mit einem Konzept: "Wir sollten jetzt entscheiden." Bürgermeister Markus Keller erklärte, er habe alle Wünsche in den Haushaltsentwurf übernommen.

Epfenhofen

Ein Schwerpunkt in Epfenhofen ist die 1980 erbaute Steighütte. Die Sitzbänke und Tische müssen erneuert werden, der Kaminofen hat Risse, die Gaslampen sollen durch eine Photovoltaikanlage und LED ersetzt werden, berichtete Ortsvorsteher Markus Rösch. Die Kommentalstraße rutscht auf Höhe der "Linde" ab, vor dem Bürgerhaus Biesental werden mehr Parkplätze benötigt. Das ginge, wenn man den Erdwall abtrage und diesen Bereich aufschottere. Am Sportplatz rutsche der Hang, eine Mauer am Kommenbach müsse absturzsicher gemacht werden, auf dem Friedhof müsse die Wasserentnahmestelle erneuert werden.

Ein großes und jahrelanges Anliegen ist der fehlende Radweg von Epfenhofen nach Blumberg als Lückenschluss vom Hochrhein Richtung Baar und Donautal. Dafür will man eine Planungsrate und einen Ortstermin mit dem Stadtbaumeister. Stadtrat Rainer Gradinger (Freie Liste), betonte, auch hier müsse man sich entscheiden. Alle Wünsche sind im Haushaltsentwurf berücksichtigt.

Fützen

Georg Schloms, Ortsvorsteher von Fützen, nannte einen akkubetriebenen Lautsprecher und Gardinen für den Bürgersaal, ein Whiteboard für das Zimmer des Ortsvorstehers sowie einen Konferenztisch für das Besprechungszimmer im Rathaus.

Stadtrat Selig regte an, für alle Lautsprecher ein Modell zu nutzen, auch wegen Reparaturen. Keller war dafür, so handhabe man es auch bei den Computern für die Schulen. Für das Feuerwehrhaus habe er eine Planungsrate von 25 000 Euro eingestellt, da die Stadt das Gebäude neben dem Rathaus nicht erwerben konnte, sowie 380 000 Euro für die zurückgestellte Sanierung der Fassade und des Dachs am Schul- und Rathaus.

Hondingen

Größtes Anliegen in Hondingen ist die Erweiterung des Baugebiets "Am Kirchberg II", berichtete der stellvertretende Ortsvorsteher Ralph Gehringer. Keller hat 400 000 Euro für Grunderwerb vorgesehen. Vor dem Rathaus soll ein Brunnen erstellt werden, gegenüber dem Rathaus ein Buswartehäuschen. Der Bürgermeister hatte sich mit Ortsvorsteher Horst Fürderer kurzgeschlossen. Das Wartehäuschen sei bestellt, für die linke Seite, die Kosten liegen bei 15 000 bis 20 000 Euro. In die Begrüßungstafel soll eine Geschwindigkeitsanzeige-Tafel integriert werden. Der Bürgermeister griff die Idee auf. Er wolle in vielen Ortsteilen eine Tempo-Anzeige installieren.

Kommingen

Der Ortschaftsrat von Kommingen will eine zweite Radarsäule oder eine Tempo-Anzeige Richtung Tengen. Ortsvorsteher Norbert Baumann nannte zudem eine Lautsprecheranlage für das Gemeinschaftshaus, wegen der Erschließung von Hochgärten sollte auf den Rubisweg als obere Zufahrt eine Kiesschicht. Schön wäre auch ein Breitband-Anschluss ans Glasfaser, wobei Keller klarstellte, dass zuerst die Ortsteile ohne schnelles Internet an der Reihe wären. Beim Spielplatz favorisiere der Ortschaftsrat einen Bauplatz oberhalb des Gemeinschaftshauses. Laut Stadträtin Ursula Pfeiffer (SPD) lehnt die Spielplatzkommission dies ab, sie schlägt die Wiese neben dem Feuerwehrhaus vor.

Nordhalden

Oberstes Anliegen in Nordhalden ist die Erweiterung des Baugebiets "Kirchenäcker". Sie hätten den vorletzten städtischen Bauplatz veräußert, erläuterte Ortsvorsteher Dirk Steuer. Der Zaun bei der Dorferlebnisscheune müsse erneuert und die Mauer saniert werden. Für den Aussichtspunkt "Wachbuch" am Grenzweg wünsche man sich eine Panoramatafel. Für einen Spielplatz gibt es nun einen Standort: Ziemlich zentral gelegen konnte man einen Eigentümer eines privaten Grundstücks für die Umsetzung gewinnen, der Platz liege zudem nahe der geplanten Erweiterung des Neubaugebiets. Auch die Spielplatzkommission halte dies für eine gute Lösung, sagte Ursula Pfeiffer.

Riedböhringen

Ortsvorsteher Gerhard Fricker schilderte für Riedböhringen eine neue Idee: Nachdem es mit einem zweiten Spielplatz im Baugebiet Aitental nicht geklappt hatte, wollten sie nun einhellig den bestehenden Spielplatz hinter der Mehrzweckhalle so umgestalten, dass es ein Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werde. Es sei der optimale Standort, da sich dort die Grundschule, der Kindergarten die Mehrzweckhalle und der Sportplatz befinden. Ursula Pfeiffer von der Spielplatzkommission ist davon überzeugt, ebenso der Ausschuss. Den Mehraufwand wollen sie durch Spenden und Bürgerengagement stemmen.

Wegen der Wünsche habe der Ortschaftsrat bereits Workshops mit den Lehrerinnen und Erzieherinnen sowie mit den Vereinen organisiert und danach ein Treffen mit den Vereinen und Stadtbaumeister Uwe Veit. Der Ortschaftsrat würde auch die Koordination übernehmen. Gerne biete er auch dem Gemeinderat einen Workshop an, um die Überlegungen vor Ort zu schildern.

Für die Ende der 1960er-Jahre erbaute Mehrzweckhalle, wünsche man eine Planungsrate, in den vergangenen 20 Jahren seien immer mehr Mängel aufgetreten. Für die Halle wolle man eine Akkulautsprecherbox. Der Gehweg in der Alemannenstraße soll fortgeführt werden (Kosten: rund 100 000 Euro). Der Gehweg sei im Entwurf, so Keller. Angeregt wurde, eventuell zu warten, bis das Baugebiet nach oben erweitert werde, um die Erschließungsbeiträge der Anlieger auf mehreren Schultern zu verteilen. Fortführen solle man den Hochwasserschutz, herrichten soll man auch den Außenbereich der Schule.

Riedöschingen

Vorrangig ist in Riedöschingen seit Jahren die Sanierung der Kompromissbachhalle, nach der Planung 2017 wünscht sich der Ortschaftsrat die Umsetzung für das Projekt mit rund zwei Millionen Euro, so Keller. Im Entwurf rechne man mit einer Million Euro, die Mittel werden aber nur genutzt, wenn Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock fließen. Wichtig ist Ortsvorsteher Robert Schey die Sanierung von Straßen: die Homberger Staige mit 380 000 Euro (sie ist im Entwurf), "Im Schubis", (sie wurde geschoben), sowie die Straße nach Kommingen und Richtung Leipferdingen. Am Herzen liegt dem Rat auch die Sanierung der Mauer am Kompromissbach. Für die Aussegnungshalle wird eine Musikanlage gewünscht, um auch bei Fehlen eines Organisten eine würdige Trauerfeier gestalten zu können.

Zollhaus

Die Stadträte Christoph Rösch (CDU) und Werner Waimer (FDP) hatten für Zollhaus einige Wünsche erarbeitet, die Waimer vortrug. Der Gehweg an der B 27 sollte entschärft werden, im Winter werde dort viel Schnee abgelagert. Die Weilerstraße, wo mit die ältesten Kanäle lägen, müsse dringend saniert werden. Der Gehweg dort sei teilweise verengt und im Winter besonders gefährlich, dafür wollten sie eine Planungsrate. Der Fußweg vom Lindenbühl zum Jugendhaus sollte hergerichtet werden.

Für das Gemeinschaftshaus wünschte Waimer eine energetische Untersuchung, einige Asphaltstellen im Außenbereich sollten saniert werden, an die beiden Ortseingänge sollten Tempoanzeigen. Beim Umspannwerk gelte es, den Besitzer ausfindig zu machen, auch im Hinblick darauf, dass die anderen Grundstücksbesitzer ihre Grundsteuer bezahlten. Das Auffinden, so Bürgermeister Keller, sei schwierig, weil er außerhalb der EU wohne.