Eckhard Schönfeldt mit einem Foto der Wasserspiele: Vorführungen haben den Blumberger Wehrmann bis nach Maintal bei Frankfurt geführt – die Aufführungen sind ausgesprochen beliebt. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Eckhard Schönfeldt ist der Techniker und Choreograph hinter den Wasserspielen der Blumberger Feuerwehr

Von Stefan Preuß

Blumberg. Was ist das: Jede Menge Rohr, 28 Meter breit, Lampen, gesteuert von einem C128-Computer? Klare Sache: die Wasserspiel-Technik der Freiwilligen Feuerwehr Blumberg.

Am Wochenende begeisterte die Show wieder die Besucher beim Tag der offenen Tür. Der Techniker, Programmierer, Choreograph und Mädchen für alles hinter der Vorführung heißt Eckhard Schönfeldt. Der 71-jährige Mechaniker hat die Wasserspiele zusammen mit Rainer Hurle ersonnen.

Als 12–jähriger kam Schönfeldt mit Eltern und Geschwistern nach einer langen Reise durch verschiedene Auffanglager in Blumberg an. Damals war die Flucht noch einfach, "wenngleich es schon damals Republikflucht war." Seine Eltern hätten ihm gesagt, man mache einen Ausflug in den Berliner Zoo – doch dann ging es von Tempelhof in einem amerikanischen Flieger.

Bis zum Eintritt in die hiesige Feuerwehr dauerte es noch bis 1974, dafür gestaltete er sich aber überaus spektakulär: "Vor unserer Wohnung war ein Auto in Brand geraten. Ich bin schnell zur damaligen Weberei gelaufen, habe einen Feuerlöscher geschnappt und das Fahrzeug abgelöscht." Für den damaligen Kommandanten Helmut Müller war klar: Der Mann muss in die Wehr – und so kam es dann auch.

Der gelernte Kfz-Mechaniker absolvierte Lehrgänge, wurde Zugführer, Maschinist und Ausbilder für den Funk. Noch heute als Mitglied der Altersmannschaft ist er bei Einsätzen als Funker im Gerätehaus im Dienst.

Früher hatte man einfach ein paar Rohre an den Zaun gebunden, um Wasser spritzen zu lassen. Das sei nicht so attraktiv gewesen. Also konstruierte Schönfeldt die Wasserspiele, die stetig weiterentwickelt wurden. "Die erste Steuerung habe ich in Basic für einen C64 geschrieben", erinnert sich der Rentner. Noch immer leistet ein C128 die gesamte Steuerungsarbeit. 10 C und ein B-Rohr werden über Magnetventile und Druckluft bei 24 Volt geschaltet. Die Vorführung dauert 18 Minuten, dabei werden 15 Kubikmeter Wasser benötigt.

Dabei wiegen sich die Strahlen zu "Also sprach Zarathustra" ebenso wie zu Walzer oder Songs von James Last. "Ich mache das weiter, so lange ich kann. Das Problem ist ja: Es kennt sich ja keiner mehr mit dem alten Commodore aus, da müsste eine neue Steuerung geschrieben werden."

Für die jüngeren unter den Lesern: Ein C64 ist zu einem Dual-Core-Prozessor von heute so weit entfernt wie Rauchzeichen von einem Smartphone. In Blumberg ist Schönfeldt gerne sesshaft geworden, wenn er auch oft nach Berlin und in den Oderbruch fährt. "Im Berliner Zoo bin ich übrigens bis heute nicht gewesen."