In der Gemeinde gab es vor rund 75 Jahren zahlreiche Angebote

Von Werner Waimer

Blumberg. Heute sind Förderschule, Grundschule, Werkrealschule und Realschule die in Blumberg vorhandenen Schularten. Doch sind mit der Geschichte der Blumberger Schulen noch ein paar Schulformen mehr verbunden. Bereits 1836 wurden sogenannte Fabrikschulen eingerichtet. Dahinter verbarg sich nichts anderes als der "Handarbeitsunterricht". 1859 wird die Strohflechterei als weiteres Unterrichtsfach eingeführt. Es folgte die gewerbliche Fortbildungsschule und die Gewerbeschule.

1904 beschloss der Gemeinderat, einen "Schulverband" einzurichten, der die in Gewerbebetrieben beschäftigten Lehrlinge, Gesellen und Gehilfen von Blumberg, Hondingen und Riedöschingen zusammenfasste und zum Besuch der gewerblichen Fortbildungsschule verpflichtete. 1935 wird die gewerbliche Fortbildungsschule in eine Gewerbeschule umgewandelt. Auch wird die Raumfrage gelöst, indem im Rathaus ein Gewerbeschulsaal eingebaut wird.

1940 wurden im alten Schulhaus dann die Gewerbeschule, die landwirtschaftliche Berufsschule und die Kochschule zusammengefasst. Nach dem Krieg bestand der Gewerbeschulverband weiter, die Räumlichkeiten befanden sich solange im Obergeschoss der Scheffelschule, bis der Neubau am Weiherdamm fertiggestellt war. 1968 wurde die Gewerbeschule Blumberg aufgelöst.

Ein besonderer Zweig des gewerblichen Berufsschulwesens in Blumberg war die Bergmann-Jungschule. Mit dem Beginn des Erzabbaus wuchs natürlich auch die Zahl der Bergleute und somit der Bedarf in diesem Berufszweig auszubilden. Anfang 1941 wurde die Schule im Hauptgebäude des Südwerks untergebracht, die Lehrlinge lebten im Internat. Bereits 1942, mit dem Ende des Bergbaus, wurde die Schule wieder aufgelöst. 1939 drängen Bürgermeister, Schulamt und Doggererzverwaltung auf die Einrichtung einer Mittelschule. Bereits an Ostern desselben Jahres wurde die Mittelschule eingerichtet, doch auch sie war auf denselben Schulhaus-Neubau angewiesen wie die Volksschule. 1942 wurde die Mittelschule per Gesetz in eine Hauptschule umgewandelt.

Ein Gymnasium war Blumberg nie beschieden. 1972 hatte der Gemeinderat beschlossen, das Schulangebot durch ein Gymnasium zu erweitern. Die Pläne wurden jedoch vom Schulamt und vom Kultusministerium wegen zu geringer Schülerzahlen abgelehnt. Auch ein erneuter Versuch 1981 scheiterte am Argument zu kleiner Schülerzahlen.