"Schwere" Kunst": Der Konstanzer Werner Schlotter, der derzeit auch in Berlin ausstellt, war das erste Mal bei der Blumberger Kunstausstellung dabei. Foto: Derksen Foto: Schwarzwälder-Bote

Rückblick auf 35. Ausstellung fällt positiv aus / Rund 850 Besucher / Eva Molnar knüpft schon Kontakte für 2016

Blumberg (cis). Die Blumberger Kunstausstellungen sind eine Besonderheit im kulturellen Angebot der Eichbergstadt. Überregional von gutem Ruf locken sie viele Kunstinteressierte an, so auch mit 850 Besuchern bei der 35. Ausgabe.

Jetzt endete nach gut zweiwöchiger Dauer die Ausstellung von Kunstobjekten, die seit 1977 das Publikum nach Blumberg locken. Ausstellungsleiterin Eva Molnar zeigte sich nicht nur mit der Publikumsresonanz, sondern auch dem Verkaufserfolg sehr zufrieden. Bewährt habe sich die geänderte Öffnungszeit, die für Besucher ausschließlich auf den Nachmittag gelegt, am Vormittag Raum für Kunsterziehung vor Ort bot.

An die 850 Besucher kamen in die Ausstellung. Die Kunsterzieher, die mit Schülern die Ausstellung besuchten, machten es den Schülern nicht leicht. Von wegen nette Freistunde in der "Galerie auf Zeit". Unterschiedliche Aufgaben waren im Unterrichts gestellt worden. Es mussten bestimmte Exponate gesucht und verglichen werden. Skizzen wurden angefertigt, und es ging um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Kunstschaffen, denn viele der Schüler waren noch nie in einem Museum und schon gar nicht in einer Kunstgalerie.

Während es für die jüngsten Kunsteleven aus Kindergarten und Hort hieß, male einen Vogel, angelehnt an die Reihe der schönen, gegenständlichen Vogelporträts, die eine neunte Realschulklasse im Rahmen der Ausstellung präsentierte, ging es bei Mittelstufenklassen darum, sich malerisch und textlich mit einem Lieblingsbild innerhalb der Ausstellung zu befassen.

Und ganz schwierig und anspruchsvoll wurde es für eine zehnte Klasse der Werkrealschule. Sie mussten im Umkehrschluss das Bild skizzieren und interpretieren, was ihnen am wenigsten zusagte – und dazu gab es noch ein absolutes Fotoverbot.

In den Unterrichtsstunden wurde die Thematik in Wort und Bild aufgearbeitet. Trotz Stress und nicht gerade einfacher Aufgabenstellung ließen sich die jungen Erwachsenen auf ihre so persönliche Auseinandersetzung ein, was sich auch in den Einträgen im Gästebuch nachlesen lässt.

Vielleicht zufällig zeigte sich im Rahmen dieser Ausstellung mit so viel unterschiedlichen Künstlern immer wiederkehrend Themen als Triptychon interpretiert. Dazu gab es reizvolle Doppelungen, als Bild und Plastik, wie bei Werner Schlotter aus Konstanz, und dazu die Möglichkeit zu sehen, wie Frauen dem schweren Material wie Kalkstein oder Marmor zu schwebender Leichtigkeit verhelfen. Naturdarstellungen, gegenständlich warmherzig interpretiert, standen neben farbintensiven Traumvarianten von Bäumen und Radierungen.

Eine rundherum gelungene Kunstschau, die mit der 36. Blumberger Kunstausstellung im September 2015 ihre Fortsetzung finden wird. "Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung."

Schon jetzt hat Ausstellungsleiterin Eva Molnar Kontakte zu Künstlern geknüpft, die 2015 gerne bei dieser überregional anerkannten Ausstellung zeitgenössischen Kunstschaffens dabei sein wollen, wenn es wieder heißt. "Stationen: Kunst – Dialog in Augenhöhe".

Gern gesehene Gäste im Rahmen der Blumberger Kunstausstellungen sind Kindergartengruppen und Schulklassen. So war mit drei Gruppen der Katholische Kindergarten da, sechs Klassen der Viktor-von Scheffel-Hauptschule kamen mit ihren Kunsterziehrinnen in die Ausstellung und dazu eine zehnte Klasse Werkrealschule. Die Realschule Blumberg, die im Rahmen der Ausstellung seit etlichen Jahren immer mit Schülerarbeiten präsent ist, schaute mit drei Klassen vorbei.