Sie wollen gemeinsam das Projekt zum Kampf gegen Polio mit der Sauschwänzlebahn angehen. Von links: Carl Jens Haas, Claus Peter Fritz, Torsten Janwlecke, Mirjam Emminger, Markus Keller, Ralf Trautwein und Robert Laschke. Foto: Achim Stiller Foto: Schwarzwälder-Bote

Rotary Club sammelt mit Benefizfahrt auf der Sauschwänzlebahn Geld für Impfaktion / Stadt unterstützt

Blumberg (asti). Mit einer Benefizaktion mit der Sauschwänzlebahn sammeln sieben Rotary Clubs der Region am Samstag, 4. Mai, ab 13 Uhr Gelder für ihren weltweiten Kampf gegen die Kinderlähmung (Polio).

An jenem Samstag stellt die Stadt mit ihrem Eigenbetrieb Museumsbahn den gesamten Zug mit 400 Plätzen den beteiligten Rotary Clubs kostenfrei zur Verfügung. Laut Bürgermeister Keller eine gute Sache im doppelten Sinne. Einerseits der soziale Einsatz, andererseits eine gute Werbung für die Bahn und die kommende Stiftung. Die Einnahmen und die Erlöse aus der anschließenden Bewirtung am Bahnhof Zollhaus fließen ganz in das Engagement der Service-Vereinigung gegen die Kinderlähmung.

Ausrichter der Aktion ist die Region sieben mit sieben Clubs in Tuttlingen, Donaueschingen, Hohenkrafpen Tuttlingen, Rottweil, Firtwangen-Triberg, Villingen-Schwenningen und Villingen-Schwenningen-Mitte im der Distrikt 1930, der sich, unterteilt in 56 Clubs mit gesamt 3100 Mitgliedern von Karlsruhe bis zum Bodensee und von Ulm bis Offenburg erstreckt.

Die sieben Clubs starten ihre Aktion im Rahmen des Rotarier-Projektes "End Polio now", wie Robert Laschke, Govenor des Distrikts 1930, Carl Jens Hass, Assistent Govenor und zuständig für die sieben Clubs, die Club-Präsidenten Torsten Janwlecke, Donaueschingen, Claus Peter Fritz, Tuttlingen und Ralf Trautwein, Villingen-Schwenningen, gestern auf dem Bahnhof Zollhaus erläuterten. Dabei auch Bürgermeister Markus Keller und für die Museumsbahn Mirjam Emminger.

Der Kampf gegen die Polio ist seit 1980 ein großes Anliegen der Rotarier weltweit, seit 1988 im Verbund mit Organisationen wie WHO, UNICEF und der US-Gesundheitsbehörde CDC. Eine Aktion, in die bislang über zehn Milliarden US-Dollar geflossen sind, die aber auch Erfolge zeigt. So wurden lediglich 197 Neuansteckungen in drei Ländern, nämlich in Pakistan, Afghanistan und Nigeria registriert. In den kommenden Jahren soll Polio ganz ausgerottet werden. Allerdings ist auch Europa erst seit 2001/2002 Polio-frei. Auf die Notwendigkeit der Impfungen und die stete Aufmerksamkeit hinzuweisen, sei daher auch eine der Aufgaben der Aktion, betonten die Rotarier gestern.

Initiatoren der Sauschwänzle-Fahrt sind die Club-Präsidenten Torsten Janwlecke, in Blumberg auch bekannt als Geschäfsführer bei Metz-Connect, und Claus-Peter Fritz, weil norddeutsche Rotary-Distrikte auf E-Loks der Bundesbahn für die Polio-Aktion werben. Sie möchten jedoch lieber Geld sammeln, statt es für Werbung auszugeben. "Eine Impfdosis kostet 60 Cent (Dollar)", rechnet Torsten Janwlecke vor. "Wir gehen davon aus, dass wir mit unserer Fahrt am 4. Mai mindestens 20 000 Kinder in armen Ländern vor der Kinderlähmung schützen können, wenn es uns gelingt, alle Plätze zu belegen." So werden die Rotarier für die Fahrt in den eigenen Reihen werben, jedoch kann mitfahren, wer möchte. Anmeldungen sind bis 2. Mai mit Name, Adresse, Telefonnummer und Zahl der Mitfahrer an CP.Fritz@wr-gruppe.com zu senden. Die Tickets zum Preis von 20 Euro werden dann am Bahnschalter hinterlegt.

u Rotary sind international verbreitete Service-Clubs, zu denen sich Angehörige verschiedener Berufe unabhängig von politischen und religiösen Richtungen zusammengeschlossen haben. Als seine Ziele nennt Rotary humanitäre Dienste, Einsatz für Frieden und Völkerverständigung sowie "Dienstbereitschaft im täglichen Leben". Laut Rotary sind in 166 Staaten insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen Mitglied in über 34 000 Rotary Clubs. Deutschland kennt 1006 Rotary Clubs mit insgesamt 51 148 Rotarierinnen und Rotariern.

u Die Poliomyelitis, kurz Polio, deutsch Kinderlähmung, ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann.

Überwiegend sind Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren, gelegentlich auch ältere Personen bis ins Erwachsenenalter betroffen.