Mathilde Gleichauf (links) gab im Gemeinderat ihren letzten Bericht als Behindertenbeauftragte. Als Nachfolgerin wurde Michaela Boullion bestimmt. Fotos: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Behindertenbeauftragte berichtet  /Michaela Bouillon folgt nach

Blumberg (gs). Vier Jahre lang war Mathilde Gleichauf die erste Behindertenbeauftragte der Stadt Blumberg. Nun gibt sie das Amt an Michaela Bouillon ab, übernimmt aber deren Stellvertretung. Der Gemeinderat stimmte zu.

Zuvor berichtete Mathilde Gleichauf über ihre Arbeit. Die meiste machte das Thema "Soziales Leben" mit 63 Anliegen, das sind 62,4 Prozent ihrer Tätigkeit. Hierzu zählen Schwerbehindertenausweis, Blumberg-Pass, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Rechtliche Betreuung, Fragen zur Pflegekasse, Pflegedienste und Selbsthilfegruppen.

Elf Anliegen befassten sich mit persönlichen Problemen. Beim Thema "Information, Kontakte, Öffentlichkeitsarbeit" ergaben sich 107 tatsächliche Aktionen, was ein Drittel ihrer Arbeit ausgemachte. Der Bereich "Wohnen, Barrierefreiheit, Integration, Inklusion" unterteilte sich in private Anfragen und öffentliche Projekte wie Panoramabad, Sauschwänzlebahn oder Treppengeländer an öffentlichen Gebäuden.

Bei 20,4 Prozent der Bürger wurde eine Behinderung von unter 20 bis 100 GdB (Grad der Behinderung) festgestellt, 13,6 Prozent haben einen Schwerbehindertenausweis. Hier ist das Merkzeichen aG (außergewöhnliche Gehbehinderung), mit dem eine Bewilligung zum Parken auf Behindertenparkplätzen beantragt werden kann, ein bedeutendes Thema. Das Versorgungsamt stelle momentan keine neuen Bewilligungen für Blumberger aus und sollte umdenken, damit die besonders gekennzeichneten Parkplätze auch ausgelastet werden.

Der Blumberg Pass sei für Menschen mit Behinderung nicht mehr sehr attraktiv, seit das Unternehmen esb keine Vergünstigungen mehr anbiete. Bei Schulfesten an der Karl-Wacker-Schule in Donaueschingen und der Realschule Blumberg wurden im Rahmen der Inklusion Lieder vorgestellt, die alle Schüler ansprechen.

Das war die Domäne von Michaela Bouillon. Helmut Ochs kümmerte sich um die Belange in Sachen Barrierefreiheit und machte Besichtigungen im öffentlichen und privaten Bereich. Beim Edeka-Markt sah er das Baugesuch ein und war mit der Barrierefreiheit sehr zufrieden. Zukünftig sollte die Behindertenbeauftragte von Anfang an in städtische Bauprojekte einbezogen werden, forderte Mathilde Geichauf. So warte man auf die Pläne zur Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses und auf Antwort zu Anregungen bei der Freibadsanierung. Sie erinnerte an die Bordsteinabsenkung in der Kernstadt und den Ortsteilen für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit einem Rollator. Stadträtin Ursula Pfeiffer (SPD) dankte im Namen der Fraktionen dem Team für seine Arbeit und erinnerte an das Projekt Stadtführer für Behinderte. Dieter Selig (CDU) regte an, Vorschläge einzubringen, wie Senioren durch den Bürgerpasse mehr unterstützt werden können.