Ausdrucksstarke Exponate von Bruno Morath. Foto: Steger Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Bruno Morath stellt in der Achdorfer Scheffellinde aus

Blumberg-Achdorf. Seit Jahren gibt es sie, die Kunstausstellungen im Terrassenzimmer der Achdorfer Scheffellinde. Viele unterschiedlichste Künstlerinnen und Künstler haben dieses Forum genutzt, um ihr zeitgenössisches Kunstschaffen einem Publikum zu präsentieren, das sie sonst kaum erreichen. Zurzeit präsentiert Bruno Morath aus Gottmadingen-Randegg seine farbintensiven Exponate.

Künstler deutet mit seinen Kompositionen Geschehnisse an

Morath fasziniert in seinen Bildern mit scheinbaren Freiräumen, die der Betrachter allerdings erst erkennen muss. Der Maler deutet Geschichten oder Geschehnisse an, legt nichts fest und nimmt den Betrachter in eine ganz persönliche Verantwortung. Das Thema und die Komposition des Bildes müssen selbst erarbeitet werden. So deutet der Künstler fantastische Architekturen an, wie ein Schloss mit Kuppel und Minarett, Häuser mit erleuchteten Fenstern, dazu Kamelreiter. Das, was auf den ersten Blick wie ein Märchen aus 1001 Nacht anmutet, hebt Morath mit dem mittig angebrachten Hinweis "Orient" auf.

Brüchig und morbid, wie in Auflösung befindlich, zeigt er Vergänglichkeit auf, kennzeichnet mit Quadrat und Rechteck bestimmte Teile des Bildes und setzt ein goldfarbenes Zeichen in den Mittelpunkt. Ist es ein Buchstabe aus uraltem Schrifttum, eine Rune oder ein Zauberwort?

Die Entscheidung liegt beim Betrachter, der dem gefundenen Weg folgen soll. Moraths Bilder lassen in ihrer Farbigkeit die flirrende Hitze auf weißen Steinquadern ebenso lebendig werden wie die gewürzfarbenen Töne des Sands und die Indigoschatten der Dunkelheit. Bis zum Jahreswechsel ist die Ausstellung in der Scheffellinde zu sehen.

Bruno Morath, Jahrgang 1957, begann nach einer Ausbildung zum Finanzfachwirt 1985 sein Studium der Malerei. 1991 erfolgte die erste Präsentation eigener Werke. Seither ist der Künstler auf vielen Ausstellungen vertreten.