Auf dem Friedhof in Eschach baut die Firma Stefan Bertsche aus Geisingen derzeit das Gemeinschaftsurnengrabfeld. Im Bild (von links) Eschachs Ortsbildpfleger Alfons Grimm, Firmenchef Stefan Bertsche (im Bagger), Erich Bertsche und Stadtbaumeister Uwe Veit. Fotos: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Nach der Kernstadt sind nun die Teilorte an der Reihe / Arbeiten in Eschach haben begonnen

Von der Kirche St. Arbogast in Eschach aus leuchtet in diesen Tagen der Mischwald des gegenüberliegenden Scheffheu und seiner Ausläufer in den schönsten Herbstfarben.

Blumberg-Eschach (blu). Das schöne Herbstwetter bildete einen stimmigen Rahmen für wegweisende Gartenarbeiten. Auf dem Friedhof neben der Kirche entsteht zurzeit ein Gemeinschaftsurnengrabfeld. Dort ist die Geisinger Garten- und Landschaftsbaufirma Stefan Bertsche zugange, im Einsatz ist auch Eschachs Ortsbildpfleger Alfons Grimm. Eschach ist der siebte Ortsteil, der so ein Urnengrabfeld erhält, erläuterte Stadtbaumeister Uwe Veit.

Die Gemeinschaftsurnengrabfelder haben alle das gleiche Konzept, das die Blumberger Friedhofskommision entwickelt hat: ein gepflasterter Halbkreis, dahinter die Stelen, Pflaster und Stelen aus Granit. Auf jedem Friedhof in den Teilorten bereitet die Firma Bertsche den Platz für zehn Urnengräber vor, erklärte Stadtbaumeister Uwe Veit. Alles geschehe bodenschonend, eingesetzt würden nur kleine Maschinen.

Seit einem Jahr hätten sie in der Friedhofskommission, zu deren Mitgliedern neben Vertretern der Stadt und des Gemeinderats auch die Ortsvorsteher und die Geistlichen gehören, darüber diskutiert. Von der Kommission sei die Anregung gekommen, dass man das Projekt "Garten der Erinnerung" auch auf den Ortsteilen anbieten soll.

 Bestattungskultur: Die Stadt Blumberg trägt damit einer Entwicklung in der Bestattungskultur Rechnung, die nach den Großstädten auch den Ländlichen Raum erreicht hat: weg von der klassischen Erdbestattung, hin zur Feuerbestattung, bei der die Asche der Verstorbenen in einer Urne aufbewahrt wird. Diese Bestattungsformen nimmt weniger Fläche in Anspruch, Hinterbliebenen haben auch weniger Pflegeaufwand. In der heutigen Arbeitswelt müssen Familienmitglieder der nächsten Generation oft ihre Heimatgemeinde verlassen, wodurch die Grabpflege nicht mehr gewährleistet ist.

  Pilotprojekt: Die Stadt Blumberg und der Gemeinderat haben auf diese Entwicklung bereits reagiert. Auf dem Stadtfriedhof gibt es seit rund zwei Jahren einen "Garten der Erinnerung", der aus mehreren Gemeinschafts-Urnenfeldern besteht. Zunächst waren es drei Urnenfelder, sie boten jeweils Platz für 24 Urnen, die Namen der Verstorbenen sind auf Tafeln an Steinstelen angebracht, die in den Urnenfeldern stehen. Auf jeder Tafel steht ein Name. Durch die Namen ist gewährleistet, dass die Verstorbenen in Erinnerung bleiben, daher rührt auch der Name "Garten der Erinnerung". Wegen der großen Nachfrage wurde der "Garten der Erinnerung" Ende vorigen Jahres um drei Felder erweitert, das erste Feld sei schon voll, sagte Stadtbaumeister Veit.

Auf dem Blumberger Stadtfriedhof gibt es seit rund zwei Jahren einen "Garten der Erinnerung" für inzwischen 144 Urnengräber. In den Teilorten wurde am 20. September mit der Bau der neun Urnengrabfelder begonnen, die Kosten liegen bei insgesamt 37 386 Euro. Bisher haben bereits Achdorf, Aselfingen, Epfenhofen, Fützen, Kommingen und Riedöschingen ein Urnengrabfeld, das Feld in Eschach ist in Bau. Es fehlen noch die Urnengrabfelder in Hondingen und Riedböhringen, sie sollen bis Ende Oktober gebaut werden.