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Hochwasser pflügt sich durch Ortskern. Schlimmstes Ereignis seit 52 Jahren. Erhebliche Schäden an geparkten Autos.

Riedböhringen - Erhebliche Schäden richtete ein Unwetter an, das am vergangenen Samstag Riedböhringen heimsuchte. Die Aitrach und der Zwerchbach brachten erhebliche Wassermassen in den Ort, ebenso kamen Wassermassen von der Warth beim Anwesen Fricker.

Was zuerst nach Starkregen aussah, wurde von 15.30 bis 17 Uhr eine Tragödie für den größten Blumberger Ortsteil. Von der Westseite aus Richtung Opferdingen quoll der Zwerchbach in rascher Zeit an, dass die Verdohlung unter der Aitrachstraße, die im Zuge mit dem Neubaugebiet Aitental III 2007 neu dimensioniert worden war, das Wasser nicht mehr aufzunehmen vermochte. Aus dem Norden kamen von der Behlamer Höhe durch die Aitrach am Ortseingang beide Flüsse zusammen. Aus Nordosten kam das Wasser von der Warth beim Anwesen Fricker in den Ort geschossen. Somit kamen bei einer Niederschlagsmenge von 50 Liter auf den Quadratmeter innerhalb einer Stunde, und das auf einer Fläche von über vier Quadratkilometer, innerhalb kürzester Zeit unvorhersehbare Wassermassen zusammen. Somit war rasch klar, dass der Brandweiher als Zwischenpuffer überflutet werden würde. In einem reißenden Bach wurde Geröll, Holz und Schmutz durch den ganzen Ort getrieben. Der alte Fußballplatz war überflutet. Einige Keller und Garagen liefen mit dem erdreichen Wasser voll. Zudem musste ein Baukran abgebaut werden, da man eine Unterspülung der Standfläche befürchtete.

Mehrere geparkte Autos wurden erheblich beschädigt. Durch die schnelle Hilfe der alarmierten Stadt- und Ortswehren wurde das Leerpumpen koordiniert und das Aufräumen mit schweren Gerätschaften gewährleistet.

So eilte auch Bürgermeister Markus Keller herbei und machte sich ein Bild des entstandenen Schadens. Da an diesem Wochenende zeitgleich die 24 Stunden-Übung der Jugendfeuerwehren stattfand, war es für viele Feuerwehrmänner ein intensiver Einsatz. Viele Riedböhringer Bürger konnten sich noch an 1962 erinnern. Damals wurde der Ort von einem vergleichbaren Unwetter heimgesucht.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Tuttlingen wurde die Kreisstraße 5744 zwischen Opferdingen und Riedböhringen durch überlaufendes Wasser und mitgespültes Erdreich teils vollständig verschlammt. Personen seien keine zu schaden gekommen.

Morgen treffen sich Markus Keller, Alt-Ortsvorsteher Lothar Degen sowie Ortsvorsteher Gerhard Fricker und werden eine Schadenbilanz ziehen. Zudem sollen Maßnahmen zum Hochwasserschutz besprochen werden.