Männergesangverein Blumberg nun ohne Kassierer / Defizit in der Kasse führt zur lebhaften Diskussion
Von Gernot Suttheimer
Blumberg. Der Männergesangverein (MGV) Blumberg konnte seine Führungskrise bei der Mitgliederversammlung am Samstagabend im Hotel zum Hirschen nicht überwinden.
Der Kassierer Klaus-Peter Möß trat mit sofortiger Wirkung zurück. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden.
In der teilweise emotional geführten Diskussion ging es hauptsächlich ums Geld. Einigen Mitgliedern waren die Ausgaben in den vergangenen drei Jahren, die zu einem kräftigen Defizit in der Kasse führten, zu hoch. Auch die Projekte im Rahmen des Bundesprogramms "Singen Bündnisse" waren umstritten. Nach Aussage von Schriftführer Willi Klement brachten die beiden durchgeführten Maßnahmen nur ideel etwas ein. Das dritte Projekt musste gestoppt werden, weil das zuständige Bundesministerium plötzlich die Förderung einstellte. Der Bundeschorverband habe bis zu 400 000 Euro Fördermittel für sich abgezweigt und streite jetzt mit dem Ministerium darum.
Der Männerchor veranstaltete 2014 sieben, der Frauenchor acht Auftritte, berichete der Vorsitzende Helmut Fritz. Die Zahl der aktiven Sänger schrumpfte um zwei auf jetzt 26. Der Frauenchor blieb mit 19 Sängerinnen konstant.
Die Passiven verringerten sich ebenfalls um zwei auf jetzt 44. Die Kooperation mit der Realschule bleibt bestehen, der Kontakt zur Musikschule wurde verstärkt. Die stellvertretende Vorsitzende Ursula Volz ließ die erfolgreichen Auftritte der Frauen lebendig werden. Ende 2014 erhielt der Chor mit der aktiven Sängerin Maria Steger eine neue Vizedirigentin.
2014 hätten die Männer ein sangesfreudiges Jahr erlebt, berichtete Willi Klement. Die Abrechnung der beiden Projekte "Singen Bündnisse" habe viel Arbeit verursacht. Von den drei angemeldeten Projekten wurde das erste vollständig abgerechnet, bei dem Zweiten fehle noch der restliche Zuschuss. Das Dritte konnte rechtzeitig gestoppt werden. Fast alle Veranstaltungen des MGV hätten einen Erfolg erzielt. 2016 will Klement sein Amt zur verfügung stellen.
Der frühere langjährige Vorsitzende Berthold Frieß monierte einen zu geringen Informationsfluss zwischen Vorstand und Mitgliedern. Klaus-Peter Möß trat 2011 in den Chor ein und wurde gleich mit der Kassenführung betraut. Bereits im November 2014 habe er seinen Rücktritt schtiftlich bekannt gegeben, sagte er. Im abgelaufenen Jahre machte der MGV ein großes Defizit. Zum Teil floss das Geld in die neue Ausstattung der Chormitglieder. Außerdem fehlten 3650 Euro Fördermittel.
Erich Scherzinger stellte fest, dass es immer schwieirger werde, einen Verein zu finanzieren. Die Gründung des Frauenchores vor drei Jahren habe nun einmal Geld gekostet.
Die Vereinsführung müsse sich Gedanken machen, wie die Einnahmen erhöht und die Ausgaben reduziert werden können. Klaus Speer stellte fest, dass die Kassenprüfung sehr schwieirg war, weil Belege fehlten. Das lag daran, dass einige Rechnungen im Original für die Zuschüsse aus "Singen Bündnisse" eingereicht wurden. Nach heftiger Diskussion wurden der Kassierer und der Gesamtvorstand einstimmig entlastet. Der Dirigent Theodor Kürner zeigte sich mit den Auftritten des Männerchores zufrieden. Allerdings vermisse er manchmal das Befolgen seiner Angaben in den Proben. Bei der Liedauswahl beiße er oft auf Granit.
