Für angeregte Diskussionen sind die hochkarätigen Blumberger Kunstausstellungen immer gut. Archivfoto: Derksen Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage zur 35. Kunstausstellung am 12. September  /  Vertraute Namen und neue Gesichter

Blumberg (cis). Wenn im nächsten Monat die Stadthalle wieder kurzfristig zur "Galerie auf Zeit" wird und unter dem Motto "Stationen. Kunstdialog auf Augenhöhe" die 35. Blumberger Kunstausstellung ihre Pforten öffnet, dann ist das sicherlich ein bemerkenswertes Datum.

Ins Leben gerufen 1977 von dem Blumberger Maler und Schriftsteller Jürgen Henckell (1915 bis 2007) im bescheidenen Rahmen des Realschulfoyers, etablierte sich die Ausstellung sehr schnell, wurde größer, zog in den Saal unter der Kirche um. Seit der zehnten Kunstschau ist die Stadthalle der Ort, an dem zeitgenössisches Kunstschaffen jährlich präsentiert wird.

Ausstellungsinitiator Jürgen Henckell setzte von Anfang an auf eine Überregionalität der Ausstellung, und über seine intensiven Kontakte zum Internationalen Bodensee-Club, dessen Sektionsleiter Gruppe West, Bildende Künste, er jahrelang war, kamen sehr bald auch internationale Kontakte zum Tragen, die von der jetzigen Ausstellungsleiterin Eva Molnar erfolgreich weitergeführt werden.

Gewiss erinnern sich die Kunstfreunde, die die Blumberger Ausstellungen regelmäßig besuchen, an einige der großen Namen, die mit ihren Werken in der Eichbergstadt präsent waren. Der Engländer Anthony Piper zeigte wiederholt seine farbintensiven, plakativ-großformatigen Werke, und die Granitgruppe des Schweizers Ruedi Mösch "Familie" stand als Leihgabe lange Zeit am Brunnen neben dem Blumengeschäft.

Die in Frankreich aufgewachsene Badia "Didi" Azabo stellte in spannender Gegensätzlichkeit "Verzauberung und Befreiung" gegeneinander, und Hartlieb Rex aus Zürich stimmte nachdenklich mit seinen unüblichen Interpretationen von Gegebenheiten in seiner ganz eigenen Kunstsprache. Pascale Delgrange (Frankreich) war ebenso zu Gast wie die Schweizerin Verena Wanner, die wiederholt schon in Blumberg ausstellte. Die Libanesin Lina Nahle präsentierte ihre Arbeiten und ebenso der Ungar Laszlo Madaras.

Farbig intensiv überzeugte der Syrer Mohamed Ali Baker die Ausstellungsgäste mit spannender Interpretation unterschiedlicher Themen und einer "Sinfonie von Farben". Mittlerweile hat der Maler seine künstlerische Heimat bei der Donaueschinger Künstlergilde gefunden.

Dieses Konzept der Vielschichtigkeit hat Ausstellungsleiterin Eva Molnar auch bei der kommenden Blumberger Kunstschau umgesetzt, daher ist ein breites Spektrum von vielfältiger künstlerischer Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Materialien, Techniken und persönlicher Intuition zu erwarten.

Erstmals in Blumberg stellen aus: Heidi Busch (Konstanz), Helga Wildner (Jestetten), Nina Stanyak (Waldkirch), Helga Bauer (Waldkirch), Seyda Kinaci (Edirne, Türkei), Annette Boos (Heiligenberg) und Werner Schlotter (Konstanz).

Natürlich fehlen die vertrauten Namen derer, die immer wieder einmal bei den Blumberger Kunstaustellungen vertreten waren, nicht. So wird der Blumberger Künstler Gerold Huber neue Arbeiten vorstellen, dazu Monika Dold (Jestetten), Eva Baumgartl (Meersburg), Monika Rosenberger (Überlingen), Irene Huber (Döggingen) und Uta Spänle (Donaueschingen).

Wichtig in der Konzeption der Ausstellung sind auch Schülerarbeiten. Eine neunte Realschulklasse wird im Foyer themengebundene Arbeiten präsentieren. Die Vernissage zur Ausstellung ist am Freitag, 12. September, 20 Uhr. Bürgermeister Markus Keller wird begrüßen, Norbert-Carsten Schulz hält wieder die Laudatio, und die "Bari-Revival-Combo" übernimmt den musikalischen Part.

Die Ausstellung, die bis 28. September dauert, ist täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr.