Für die Restaurierung des evangelischen Kirchturmes ist eine Spendenaktion angelaufen. Auf finanzielle Unterstützung hoffen (von links): Bauleiter Karlhans Schweizer, Brigitte Jettkandt, Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde, und Pfarrerin Gabriele Remane. Foto: Herrmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchengemeinde startet Sparschwein-Aktion

Von Hans Herrmann

Blumberg. Seit Juli nimmt die aufwendige und nötige Restaurierung des evangelischen Kirchturmes in Blumberg Form an. In einem Pressegespräch informierte die Pfarrerin Gabriele Remane, Brigitte Jettkandt, Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde, und Karlhans Schweizer als Bauaufsichtsleiter des Ingenieurbüros Schweizer über den Stand der Arbeiten.

Mit einem vierseitigen Flyer, der auch in den Blumberger Geschäften ausgelegt wird, bittet die evangelischen Kirchengemeinde um Spenden. Um das aufwändige Projekt zu stemmen. ist der Auftragsgeber und Bauherr auf weitere finanzielle Mithilfe angewiesen. Über Darlehen wurde zwar die Restfinanzierung gesicher, doch hinterlässt diese für den kirchlichen Haushalt wie Kindergarten, Unterhalt Pfarramt und Kirche eine hohe Belastung und lässt den Etat für die laufende Geschäfte deutlich schrumpfen.

Mit Gaben für die Sparschweine im Blumberger Einzelhandel kann sich die Bevölkerung an der Bewältigung dieses Kraftakts beteiligen. Unter dem Motto "Jeder Euro zählt" hofft die Kirchengemeinde-Vorsitzende Brigitte Jettkandt auf die Solidarität der Einwohner. Gerade beim Weihnachtseinkauf wäre die Hilfe von einem Euro oder mehr in den Spendenschweinen eine große Hilfe.

"Die Restaurierung war mehr als nötig. In einigen Jahren wäre uns der Turm durch die undichten Nahtstellen in der Form der überdimensionalen Zwiebelkuppel auf Grund stetiger Nässe eingestürzt. Holzfäule, Fassadenschäden im Sockelbereich oder marode Holzkonstruktionen waren für die fällige Restaurierung weitere schwerwiegende Ursachen", informierte Schweizer über die gravierenden Schäden. Der Seniorchef des Blumberger Ingenieurbüros für Bauwesen begleitet mit großem persönlichen Einsatz und viel Herzblut die Renovierung.

Seit der Einrüstung im Juli dieses Jahres schreiten auf Grund der milden Wetterlage die Arbeiten zügig voran. Der neue Kirchturmputz erhält in alten Naturfarben einen weiteren kompletten Überzug. Die Farbgestaltung wird dem geschichtlichen Erbe angepasst. Aufwendig war auch die neue Blech- und Kupfereindeckung. Die Gold-Farbmischung an der Kuppel ist ein weitere Merkmal.

Der Denkmal geschützte Turm mit dem markanten Wahrzeichen der übergroßen Zwiebelform gehört zu den ältesten Gebäude auf der Gemarkung Blumberg. Die Geschichte dieses Kirchturmes lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Turm ist ein steinernes Zeugnis des späten Mittelalters und hat viele geschichtliche Ereignisse von den Bauernkriegen ab dem Jahr 1524 bis zu den zwei Weltkriegen überdauert. Er ist für Blumberg ein historischer Zeitzeuge und strahlt ein zeitlose Würde aus. Die Restaurierungen finden im Frühjahr ihren Abschluss und sollen im Anschluss in einem würdigen Rahmen gewürdigt werden.

Die Gesamtkosten für die Saneirung der evangelischen Kirche in Blumberg belaufen sich auf 253 000 Euro. "Erfreulicherweise konnten die Kostenvoranschläge bis jetzt eingehalten werden", freut sich Bauleiter Karlhans Schweizer über die Wirtschaftlichkeit. Neben 65 000 Euro Eigenkapital der Blumberger Kirchengemeinde flossen von der Landeskirche weitere 90 000 Euro Zuschüsse ein. Die Stadt Blumberg beteiligte sich mit weiteren 10 000 Euro. Der Rest musste über eigene Darlehen des Blumberger Bauträgers finanziert werden.

Diese Differenz soll durch erhoffte Spenden deutlich verringert werden. Neben der Möglichkeit von Kleinspenden mit der Sparschwein-Aktion sammelt die Kirche mit zusätzlichen Kollekten, die mit einer Miniaturausgabe des Turmes beim Ausgang des Kirchschiffes begleitet wird, weitere Mittel.

Auf einem speziell eingerichtet Konto können Spenden bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar eingezahlt werden. Auf Wunsch gibt es Bescheinigungen.