Marion, Frank und Hans aus Maastricht legen auf dem Schluchten­steig Rast im Achdorfer Tibethaus ein. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Tibethaus in Achdorf trifft sich halb Europa / Station für Wanderer / Geld für die Ärmsten in Nepal

Von Reiner Baltzer

Blumberg. Wanderer auf dem Schluchtensteig und Pilger auf dem Zubringer zum Jakobusweg treffen in Achdorf auf das Tibethaus.

Das Gebäude am Achdorfer Ortseingang von Blumberg kommend ist ein Ort ohne verschlossene Türen und für viele Wanderfreunde eine Anlaufstelle, wo ihnen die Gastfreundschaft von Lutz und Ritva Gallinowski geboten wird. Und die Möglichkeit, eine Rast auf dem Wanderweg einzulegen.

So wird es auch in einem neuen Führer über den Schluchtensteig erwähnt. Das Gästebuch in dieser Herberge gibt jedes Jahr Hinweise darauf, wie viele Wanderer die Oase für Wanderfreunde von Lutz und Ritva Gallinowski betreten haben.

Vom 1. April bis heute haben sich über 250 Wanderfreunde mit allerlei freundlichen Sprüche und Dankadressen in dieses Buch eingetragen. Dazu kommen mindestens noch einmal so viele Personen, die diese Eintragungen mit unterschrieben haben. Es fing an mit einem Eintrag zweier Pilger aus Hohnstein/Sachsen, worin sie für die Gastfreundschaft und die sichtbare und spürbare Menschenfreundlichkeit dankten. Der vorerst letzte Eintrag in diesen Tagen kommt von Marion, Frank und Hans aus Maastricht/Holland, die mit einer Schluchtensteigwanderung die wunderbare Gegend erkunden wollen. Andere Eintragungen weisen immer wieder auf die Gastfreundschaft hin. So schreibt Axel aus Berlin: "Habe im Reiseführer vom Tibet-Haus gelesen." Nun sei es ihm ein Bedürfnis eine kleine Spende ins Sparschwein zu stopfen. "Ich wünsche viel Erfolg bei der Unterstützung der geschundenen tibetischen Bevölkerung in Nepal, ließ der Wanderer und Förderer der guten Sache wissen.

Der Tibetfreund Lutz Gallinowski ist seit Jahren ein eifriger Spendensammler. Das gespendete Geld bringt der Menschenfreund dann jährlich persönlich zu den Ärmsten in Nepal. In der Regel sind es dann über 2000 Euro, so auch im vorigen Jahr. Dabei wird die Anreise aus der eigenen Tasche bestritten. Im November wird sich Gallinowski wieder auf den Weg nach Nepal machen, um dort vor allem Kinder mit den Spenden zu beglücken.

Lutz Gallinowski (72) ist gebürtiger Blumberger. Der frühere Fahrlehrer und Kfz-Meister war jahrelang in Tibet und in anderen Gebirgsregionen in Europa und Asien, darunter auch beim Mount Everest. Seit 16 Jahren wohnt er mit seiner Frau in Achdorf. Im Januar 2016 berichtet er in einer Vortragsreihe der Volkshochschule über seine Bergwanderung auf dem Kilimandscharo. Der Tibetfreund ist nicht nur ein freundlicher Herbergsvater sondern auch ein begeisterter Bergwanderer.