Die FKE 262 auf dem Weg nach Meiningen. Mittlerweile ist sie fast vollständig wiederhergestellt. Foto: Bahnbetriebe

Investitionsprogramm in Höhe von 4,77 Millionen Euro bis 2017. Eigene Lok ist fast fertiggestellt.

Blumberg - Die Blumberger Sauschwänzlebahn wird mit dem 2013 angestoßenen Investitionsprogramm 4,77 Millionen Euro in die Infrastruktur und Bauwerke investiert haben. Der Gemeinderat wird am heutigen Dienstag in der Sitzung im Feuerwehrgerätehaus ab 19.30 Uhr beraten. Es ist der erste detaillierte Bilanzbericht nach der Umstrukturierung.

Der 2013 zur Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co. KG neu aufgestellte ehemals städtische Eigenbetrieb wird in diesem Jahr in der Umsetzung des Finanzplans für Tunnel, Portale und Flügelmauern rund 131.762 Euro, für Durchlässe 650.681 Euro, für Stützwände 380.743 Euro und für Bahnsteige 77.417 Euro sowie für Bahnhöfe 291.286 Euro (einschließlich dem neuen Gebäude am Bahnhof Zollhaus) in den Ausbau und Modernisierung stecken. Für Lokschuppen oder Fahrzeugstände sind keine Summen eingestellt. Im kommenden Jahr sollen es 421.487 Euro und im letzten Jahr der Investitionsmaßnahmen 461.371 Euro sein.

An dem Gesamtpaket von knapp fünf Millionen Euro beteiligt sich die Stadt Blumberg mit 1,41 Millionen Euro (28,95 Prozent). Aus Mitteln der Denkmalstiftung des Landes fließen 50 000 Euro, aus Töpfen der Stiftung Denkmalschutz 399.681 Euro. Weitere Zuwendungen bringt der Landkreis mit 246.452 Euro, weitere 1,843 Millionen Euro die Kommunale Tourismusförderung des Landes ein und vom Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM) kommen 291.666 Euro hinzu. 633.726 Euro steuert zudem das Landesdenkmalamt bei.

Amtliche Kesselgenehmigung steht noch aus

Die Betreiber möchten mit den geplanten Maßnahmen zur Attraktivierung der historischen Strecke beitragen, denn 2013 betrug die Zahl der Fahrgäste 95.000 und war in der Tendenz rückläufig. Warum dies so ist, trotz Verlängerung der Bahnsaison und einer weiteren Attraktivierung des Rahmenprogramms rund um die Bahn, wird diskutiert. Die Bahn-Verantwortlichen sehen den Effekt des früheren Bähnlestart durch das anhaltend schlechte Wetter aufgehoben, verweisen aber auch auf zunehmende Konkurrenz in der Umgebung und nicht zuletzt auf eine teilweise Verunsicherung potenzieller Bahnnutzer im Zuge der Diskussion um die Mopsfledermaus. Zeitweise sei öffentlich der Eindruck entstanden, die Sauschwänzlebahn dürfe nicht mehr fahren.

Tatsächlich kostet der Bahnbetrieb in den kommenden fünf Jahren erst einmal Geld. Laut dem Wirtschaftsplan steigen die Jahresverluste von kalkuliert 181.356 in diesem Jahr auf maximal 481.397 in 2016 und dann abnehmend bis 2019. Ab 2020 wird mit rund 7000 Euro erst mal ein Gewinn ausgewiesen, für 2021 dann 49.074.

Ein Kostenfaktor soll schon ab der kommenden Saision reduziert werden. Wenn alles planmäßig läuft, geht dann die eigene Lok der Eisenbahnbetriebe, die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn 262 (Henschel 1954) auf die Strecke. Es hatte intensive Gespräche und Abklärungen der Restaurierungsmaßnahmen und Zeiten gegeben, die darin mündeten, dass die FKE 262 vertraglich zugesichert bis 28. Februar vom Eisenbahnbetriebswerk Meiningen fertiggestellt sein soll. Jeder Tag Verspätung würde Entschädigungszahlungen für die Bahnwerker in Thüringen bedeuten.

Die Lok steht fast fertig zusammengebaut im Bahnbetriebswerk Meiningen, bestätigt Bahn-Geschäftsführer Christian Brinkmann. Das Werk ist im Zeitplan. Noch allerdings steht die amtliche Kesselgenehmigung aus. Entsprechend will es Brinkmann nicht ausschließen, dass der Saisonstart noch ohne die FKE 262 stattfinden könnte.

Sollte es innerhalb der Saison zu einem Engpass beim Dampfbetrieb kommen, könnte auch wieder Manuel Jußem einspringen, der nach dem Ausstieg der WTB in den Saisonzeiten 2013 und 2014 mit seiner privaten Lok P8 den Dampfzugbetrieb als Vertragspartner der Stadt aufrecht erhalten hatte.

Die Hauptlast der Fahrten vom 4. April bis zum 31. Oktober soll die FKE 262 übernehmen. Dazwischen gibt es auch Fahrten im Dieselbetrieb, wobei die Historie gewahrt bleibt. Die im vergangenen Jahr angeschaffte Diesellok V36 ist Baujahr 1939.

Weitere Informationen: www.sauschwänzlebahn.de