Die Sauschwänzlebahn startet am Samstag in die neue Saison. Foto: Herrmann

Macher hoffen auf gute Saison. 2016 kamen mehr als 100.000 Bahnfahrgäste­.

Blumberg - Die Sauschwänzlebahn zählte im Jahr 2016 wieder deutlich mehr als 100.000 Fahrgäste.

Insgesamt kamen 108.995 Fahrgäste, das geht aus einer Aufstellung hervor, die Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, am Mittwoch bei einem Pressegespräch im Bahnhof Blumberg-Zollhaus vorstellte. Drei Jahre lang, von 2013 bis 2015, war die Fahrgastzahl deutlich zurückgegangen. Der größte Rückgang kam von 2012 auf 2013, als die Zahl von 119 287 Gästen 2012 auf 94 483 Fahrgäste im Jahr 2013 schrumpfte.

Für die neue Saison, die am Samstag beginnt, erhoffen sich Geschäftsführer Brinkmann und Bürgermeister Markus Keller, Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen GmbH, einen zusätzlichen Aufschwung durch neue Angebote wie die Rothaus-Vatertagsfahrt, einen Märchentag mit einer Rotkäppchenfahrt, Tunnelfahrten und eine Légère-Feinschmeckerfahrt.

Rückblick: Bürgermeister und Geschäftsführer schilderten die Entwicklung seit 2010/11, die die Öffentlichkeit bisher so nicht kannte. Lokführer Valentin Stöckle, zugleich Mitglied im Verein Wutachtalbahn (WTB), habe ihn informiert, dass mit der Museumsstrecke etwas nicht in Ordnung wäre, der Verein WTB habe Schäden an den Lokomotiven und Waggons, die er der Stadt zur Verfügung stellte. Daraufhin habe der damalige stellvertretende Eisenbahnbetriebsleiter Johann Teutsch die Spurbreite vermessen lassen. Das Ergebnis: Die Spurbreite war zu eng, es bestand die Gefahr, dass die Züge entgleisten. Im September sperrten Bürgermeister Keller und Teutsch deshalb die Strecke, das erste Mal seit dem Start der Museumsbahn 1977.

Entwicklung: Rund 150.000 Euro kostete das Ausbessern der Spur: Die Halterungsschrauben wurden aufgedreht und keilförmige Unterlagsblättchen angebracht, die die Schienen nach außen drückten. Weitere 180.000 Euro habe das Schleifen der Schienen auf Normprofil gekostet, sagte Brinkmann, weil die Schienen noch scharfe Grate gehabt hätten. Ein Mess- und ein Schleifprotokoll Ende 2012/Anfang 2013 hätten gezeigt, dass die Strecke in Ordnung war, so Brinkmann. Trotzdem habe Manuel Jussen, dessen Dampflok die Stadt bis Juni 2015 zweieinhalb Jahre mietete, an seiner Lok bei trockenem Wetter Abriebschäden festgestellt. Dies habe er erst durch eine Bewässerung der Räder während der Fahrt abstellen können.

Trennung: Die seit dem Start 1977 bestehende Partnerschaft zwischen der Stadt und dem Verein Wutachtalbahn änderte sich ab 2012. Der Verein wollte mit seinen Lokomotiven nur noch Samstag und Sonntag fahren, aber nicht mehr am Mittwoch, dem stärksten Gruppenreisetag. Die Stadt musste andere Lösungen suchen und kaufte für jeweils rund eine Million Euro die Dampflokomotive BB 262 von der "Frankfurt Königsteiner Kleinbahn" und einen Reisezug. Als der Verein WTB wegen Schadenersatzforderungen dann vor Gericht zog, war die Trennung unvermeidlich, die dann im Lauf des Jahres 2013 vollzogen wurde. Nach wie vor gut funktioniert die Zusammenarbeit der Bahnbetriebe mit dem Förderverein IG WTB, der den Erhalt der Infrastruktur unterstützt.

Gründung der Bahnbetriebe: Im Zusammenhang mit der Trennung wurde der Eigenbetrieb Museumsbahn unter dem Dach der Blumberger Stadtwerke ab 2014 zu den Bahnbetrieben Blumberg GmbH & Co. KG umfirmiert.

Mehrbelastung: Die Museumsbahn/Bahnbetriebe kosteten die zusätzlichen Aufwendungen seit 2012 rund 4,6 Millionen Euro, so Geschäftsführer Brinkmann, davon fast zwei Millionen für Lok und Zug. Fast zwei Millionen Euro konnten durch Mehreinnahmen ausgeglichen werden, unter anderem durch Erhöhung des Trassenpreises für den Ringzug. 1,57 Millionen Euro zahlte die Stadt als Einlage, dazu kamen 310.000 Euro als Kassenkredit. Die verbleibenden 770.000 Euro glichen die Bahnbetriebe durch eine Entnahme aus den Rücklagen sowie durch Einsparungen aus, darunter allein 20.000 Euro durch sparsameres Heizen samt günstigerem Kohleeinkauf.

Optimismus: Derzeit sieht es gut aus. Die Vorreservierungen liegen laut Brinkmann deutlich über dem Vorjahr, sie seien schon ein Drittel des geplanten Ergebnisses von mehr als einer Millionen Euro. Für dieses Jahr ist ein Ergebnis von nur noch minus 7800 Euro geplant, 2015 betrug das Minus noch 408.000 Euro, das Ergebnis für 2016 liegt noch nicht vor.