Das Foto zeigt, wie Kindergarten-Kinder für das Street-Art-Festival üben. Eltern müssen in Zukunft voraussichtlich tiefer in den Geldbeutel greifen, wenn sie ihren Nachwuchs in einer städtischen oder kirchlichen Einrichtung betreut sehen wollen. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Elternbeiträge sollen rund 20 Prozent der Betriebsausgaben im Kindergarten decken

Vom bundesweiten Streik der Kita-Erzieherinnen und -Erzieher im Frühjahr des vergangenen Jahres blieb Blumberg zwar verschont, die Auswirkungen werden aber auch hier zu spüren sein.

Blumberg (hon). Da die Personalkosten deutlich angestiegen sind, sollen auch die Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2016/17 (es beginnt am 1. September dieses Jahres) angehoben werden – und zwar um fünf Prozent im Vergleich zu den Empfehlungen des Gemeindetages.

Ob's so kommt, entscheidet der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Dienstag, 28. Juni, um 18 Uhr in der Stadthalle. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben dem Verwaltungsvorschlag bereits in der vergangenen Woche zugestimmt.

Als die Erzieher im Frühjahr 2015 für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gingen, da reagierte die Öffentlichkeit zwiespältig: Betroffene Eltern waren stocksauer, weil sie ihren Alltag umplanen mussten. Gleichzeitig erhielten die Erzieher aber auch viel Zuspruch, da ihre wichtige pädagogische Arbeit vergleichsweise schlecht entlohnt wurde. Verbesserungen wurden vor allem für jüngere Erzieherinnen und Sozialarbeiter erreicht. Vollzeitbeschäftigte Erzieher bekommen seither zwischen 93 und 138 Euro mehr pro Monat. Sozialarbeiter erhalten nun zwischen 30 und 80 Euro monatlich mehr.

Laut Gemeinderatsvorlage fällt der Dreh an der Gebührenschraube vergleichsweise moderat aus – denn Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen hätten die Gebühren um bis zu acht Prozent erhöht. Grundsätzlich ist es so, dass durch die Elternbeiträge 20 Prozent der Betriebsausgaben gedeckt werden sollen.

Darauf haben sich die Vertreter des Gemeindetags, des Städtetags und der Kirchenleitung sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg schon seit vielen Jahren verständigt.

Regelkindergarten: Für ein Kind sollen 115 Euro (aktuell 108 Euro) fällig werden, lebt noch ein zweites Kind im Haushalt, sind es 87 Euro (83 Euro).

Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten: Hier sind bei einem Kind 144 Euro (135 Euro) vorgesehen, und bei Familien mit zwei im Haushalt lebenden Kindern 109 Euro (104 Euro).

Kinderkrippe (30 Wochenstunden): Geplant ist, die Gebühr bei einem Kind auf 335 Euro (317 Euro) zu erhöhen. Lebt ein zweites Kind im Haushalt, soll die Gebühr auf 249 Euro (237 Euro) steigen.

Kinderkrippe (45 Wochenstunden): Vorgesehen ist bei einem Kind eine Gebühr von 503 Euro (476 Euro), hat eine Familie zwei Kinder, dann sind es 374 Euro (356 Euro).