Rund 50 Gäste kamen gestern Nachmittag zum Besuch von Kultusministerin Susanne Eisenmann in Blumberg in die Realschulaula, ganz rechts Sabine Rösner, Leiterin des Staatlichen Schulamts Donaueschingen, links davon die Blumberger Stadträte Dieter Selig und Klaus-Dieter Krähmer. Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder-Bote

Infobesuch: Kultusministerin lobt Miteinander / Susanne Eisenmann von Schulstandort Blumberg beeindruckt

Die Realschulen sind unverzichtbar: Das machte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in Blumberg deutlich.

Blumberg (blu). Ihr Kollege Guido Wolf, Justizminister und Wahlkreisabgeordneter (CDU), hatte Eisenmann nach seiner Sommertour in Blumberg eingeladen, die Situation der Realschulen im Ländlichen Raum anzuschauen. Blumberg sei als Schulstandort ambitioniert unterwegs, sagte Wolf. Der schon länger terminierte Besuch passte, hatte die Ministerin doch diese Woche ihren Gesetzesentwurf eingebracht, wonach die Realschule gewinnt, vor allem im Vergleich zu den Gemeinschaftsschulen. Mit Guido Wolf kam auch der Abgeordnete Karl-Wilhelm Röhm, Vorsitzender des Arbeitskreises Kultus, Jugend und Sport der CDU-Landtagsfraktion.

Bürgermeister schildert Entwicklung hin zu einem Campus

Bürgermeister Markus Keller erläuterte der Ministerin vor rund 50 Gästen, darunter auch Schulamtsleiterin Sabine Rösner, Rektoren, Lehrkräfte, Stadträte, Amtsleiter, Schüler und Eltern, den Schulstandort Blumberg, schilderte die Entwicklung mit allen Beteiligten hin zu einem Schulcampus in der Kernstadt mit einem pädagogischen Konzept sowie Mensa, Ganztagsschule und dem Ausbau der Schulsozialarbeit als ersten umgesetzten Bausteinen.

Realschulrektor Egon Bäurer erklärte der Kultusministerin die Stärken und die Struktur seiner Schule, an der 34 Lehrkräfte aktuell 464 Schüler unterrichten, viele davon mit Gymnasialempfehlung, bei den Fünftklässlern voriges Jahr waren es mehr als 40 Prozent. Der Einzugsbereich der Realschule umfasse 20 Orte, mit unter anderem drei Arbeitsgemeinschaften beinhalte das Angebot mehr als den reinen Unterricht.

Ministerin Susanne Eisenmann zeigte sich beeindruckt, und sie sagte das auch. Gebe es überall dieses Miteinander, würden viele ihre Besuche an Realschulen und in Gemeinden anders aussehen. "Ich habe großen Respekt, was Sie hier leisten", dies gelte auch generell für die Lehrkräfte. Zu Beginn hatte sich die Ministerin noch in das Goldene Buch der Stadt eingetragen.

Guido Wolf zeigte sich mit dem Besuch der Kollegin und der großen Resonanz zufrieden: "In Blumberg geht etwas", sagte er.

Starke Schulart:

Ausführlich hob Kultusministerin Susanne Eisenmann in ihrer Rede die Stellung der Realschule hervor. "Die Realschule ist eine starke Schulart in Baden-Württemberg mit einem guten Ruf", so Eisenmann. Sie sei das Bindeglied zwischen den Gymnasien und der Wirtschaft, wichtig sei in diesem Zusammenhang auch die Duale Ausbildung.

Gleichstellung: Ziel der grün-schwarzen Landesregierung sei es, die Realschule den Gemeinschaftsschulen bis zum Ende der Legislaturperiode gleichzustellen, so Eisenmann, "und das werden wir auch schaffen." Das Publikum quittierte diese Aussage mit Beifall.

Ganztagsschule: Die Ministerin erklärte, dass Blumberg einen Förderantrag für eine Ganztagsschule an der Realschule gestellt hatte und machte dem Bürgermeister Mut, den Antrag aufrechtzuerhalten, auch wenn er derzeit nicht genehmigungsfähig sei: Lassen sie Ihren Antrag bestehen. Sie bringen uns unter Druck, aber dadurch wird deutlich, wo der Bedarf ist." Sie werde versuchen, Lösungen zu finden auch mit dem Regierungspräsidium Freiburg.

Grundschulen in Ortsteilen: Die Ministerin will kleine Grundschulen nicht auflösen, für sie gelte "Kleine Beine, kurze Wege." Nur wo Kommunen Grundschulen zusammenlegen wollten, würde sie das unterstützen.