Markus Keller kündigte beim Wahlkampf in der Scheffellinde eine Bürgerinformation zum Achdorfer Wehr an, das durch eine Rampe ersetzt werden soll. Foto: Niederberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahlen: Markus Keller zieht in Achdorf alle Register / 25 Zuhörer

Blumberg (hon). Die Rhetorik kennt viele Tipps, wie Redner gegenüber ihren Zuhörern auftreten müssen, damit diese dem Vortrag auch intensiv folgen. Es wird beispielsweise geraten, keine Floskeln und Füllwörter zu benützen, nicht zu zappeln und seine Gegenüber anzuschauen. Die Methoden, die sich Blumbergs Bürgermeister Markus Keller zu eigen gemacht hat, konnten bei seinem Wahlkampfauftritt in der Achdorfer Scheffellinde gut beobachtet werden.

Der Verwaltungsleiter spricht seine Zuhörer immer wieder direkt mit Namen an, und gelegentlich kommt ihm ein flotter Spruch über die Lippen. Knapp 25 Talbewohner wollten wissen, wie sich Markus Keller die Zukunft Blumbergs und der Stadtteile vorstellt. Am Ende der Veranstaltung waren es nur noch 15 – was aber nicht daran lag, dass Keller seine Gäste gelangweilt hätte. Plötzlich piepste es aus vielen Hosentaschen heraus, Achdorfs Feuerwehrmänner wurden zu einem Einsatz gerufen. Da hatte Keller aber schon erklärt, wie es um die Zuschüsse für das neue Achdorfer Feuerwehrgerätehaus steht und dass die Kosten von rund 60 000 Euro für neue Feuerwehruniformen deshalb so hoch seien, weil es in Blumberg rund 250 Feuerwehrangehörige gebe. Und das gefalle ihm.

Zunächst stellte der Bürgermeister seine Leistungsbilanz vor. Er erwähnte das sanierte Freibad ("Da blieben wir unter dem Kostenansatz"), sanierte Kindergärten und Mehrzweckhallen, die Platz- und Straßengestaltung rund um den Gänseliesel-Brunnen, den Breitbandausbau, das Street-Art-Festival, die Eisbahn, den Wirtschaftstag und viele weitere Baumaßnahmen und Projekt. Sein Fazit: Blumberg sei vom Kreis überdurchschnittlich gut bedient worden, die Stadt habe viele Zuschussanträge gestellt und die meisten davon genehmigt bekommen, und das Image der Stadt sei heute ein anderes als vor zehn Jahren. "Früher wurde auf Blumberg herabgeschaut, heute schaut man zu uns auf", so Keller. Er versprach, sein in der Vergangenheit eingeschlagenes Tempo auch in den nächsten acht Jahren beizubehalten.

Kommunales stand in der Scheffellinde natürlich auch auf der Agenda. Zwischen Achdorf und Aselfingen fehle ein Fußweg, sagte ein Besucher und schilderte einen Beinahe-Umfall. Das Fast-Opfer war in Person von Ex-Ortsvorsteher Rolf Bäurer auch vor Ort. Der sagte, dass der Wunsch nach einer sicheren Möglichkeit, zu Fuß zwischen den beiden Ortsteilen pendeln zu können, schon zu seiner Amtszeit bestanden habe. Keller gab den Ball zurück nach Achdorf: Der Ortschaftsrat habe Prioritäten zu setzen, alle Wünsche gleichzeitig zu erfüllen, gehe nicht. Hans-Peter Mess, der aktuelle Ortschef, sprach ein Thema an, das andere Kommunen besser vorantrieben als Blumberg: Ökopunkte. Da schöpfe Blumberg sein Potenzial nicht aus. Keller gestand das auch ein, gleichwohl werde auch hier viel getan, es fehle aber an der Vernetzung. Er sehe keine Möglichkeit, für dieses Thema eine Vollzeitstelle im Rathaus einzurichten, er werde in dieser Sache aber den Gemeindeverwaltungsverband kontaktieren. Und zur Rampe, die das Achdorfer Wehr ersetzen wird, werde es eine Bürgerinformation geben.

Weitere Wahlkampf-Stationen: Montag, 25. September, Kernstadt (ab 19 Uhr im Hirschen), Dienstag, 26. September, Epfenhofen (ab 19 Uhr in Henrys Restaurant), Freitag, 29. September, Hondingen (ab 19 Uhr im SV-Clubheim), Mittwoch, 4. Oktober, Zollhaus (ab 19 Uhr im La Stazione), Donnerstag, 5. Oktober, Kommingen (ab 19 Uhr im Gasthaus Zur Linde), Montag, 9. Oktober, Riedöschingen (ab 19 Uhr im Längehaus), Mittwoch, 11. Oktober, Fützen (ab 19 Uhr im Kranz) und Donnerstag, 12. Oktober, Nordhalden/Neuhaus (ab 19 Uhr im Restaurant Tian Fu).