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Närrischer Frühschoppen: Gastwirt Pino muss Eis spendieren

Der närrische Frühschoppen der Pfetzerzunft wird immer noch besser. Nach dem Höhepunkt voriges Jahr mit Dieter Selig, dem Vorsitzenden der Blumberger Narrengesellschaft, als Angeklagten, erlebte das Publikum gestern eine erneute Steigerung.

Blumberg-Zollhaus (blu). Das liegt mit am freundschaftlichen Verhältnis der Narrenvereine im Raum Blumberg, so war gestern die Narrengesellschaft mit einer namhaften Abordnung vertreten, ebenso die Burghexen und die Randenwölfe Nordhalden/Neuhaus sowie der Schwarzwaldhof durch die Geschäftsführer Andreas Pöschel und Andreas Göhring. Sie alle sorgten mit für Stimmung. Und natürlich der Pfetzer-Fanfarenzug.

Im vollen Narrennest des Gemeinschaftshauses Zollhaus hatte das "Hochlöbliche Pfetzergericht" über den Gastronom Giuseppe Giovanni de Luca aus der Kernstadt zu befinden, einen Loschore allererster Güte, so Richterin Alexandra Waimer. Pino, wie der Wirt von seinen Freunden liebevoll genannt wird, wurde eines schweren Verstoßes gegen den närrischen Alefanz für schuldig befunden.

Unter anderem bezichtigte Ankläger Werner Waimer ihn, von der Blumberger Eisbahn schamlos Eis abzuschaben und daraus Kapital zu schlagen. Und die Pfetzer, die stolz auf ihren Heimatort Zollhaus sind, legten Pino nahe, seine Speisekarte um eine Pizza Zollhaus zu erweitern. Bisher stehe dort als lokale Spezialität nur eine Pizza Blumberg. Der Fürsprech Thomas Volz verwarf die Vorwürfe auf das Schärfste und bezichtigte das Gericht, die Angeklagten vor allem unter dem Gesichtspunkt auszuwählen, wie sie am einfachsten gutes Essen und Freibier bekämen. Der Angeklagte selbst blieb ruhig. Er verströmte ein gewinnendes Lächeln und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als ihm im Joch, in das ihn Gerichtsdiener Thomas Grießhammer schloss, mangels nötiger Körpergröße kurzfristig das Atmen schwer fiel, bis Zunftmeister Oliver Blank ihn mit ein paar Kissen höhersetzte. Auch dann sagte der Angeklagte nichts zu seiner Verteidigung, mit seiner charmanten Art gewann er trotzdem die Herzen vieler Gäste, im richtigen Moment klingelte sein Handy, er hatte die Lacher auf seiner Seite.

Das Gericht ließ sich von all dem nicht erweichen und verurteilte den Angeklagten: Er muss beim nächsten Kinderfest der Pfetzer die Kinder mit Eiscreme verköstigen. Im Gegenzug dürfe er auch künftig den Pfetzer-Fanfarenzug nach der Probe bewirten. Im Bild (von links): Thomas Grießhammer, Alexandra Waimer, Giuseppe Giovanni de Luca, Werner Waimer und Thomas Volz.