Trafen sich beim Altenmittag in Fützen (linke Seite, von vorne): Pfarrer Guido Palazzari, Martina Schloms, Georg Schloms, Mathilde Gleichauf, Pfarrer Julius Dreher, Resi Boma, (rechte Seite, von vorne): Markus Leichenauer, Pfarrer Karlheinz Brandl, Klaus Meister, Angelika Meister, Joachim Jakob, Nicole Jakob, Jürgen Fischer und Andrea Fischer. Foto: Schüle Foto: Schwarzwälder-Bote

Immer mehr Jüngere beim Altenmittag in Fützen / Musikverein diesmal federführend

Von Erich Schüle

Fützen. Seit 1970 richten die Fützener Vereine in Zusammenarbeit mit der Ortsverwaltung für die Senioren zum Jahresbeginn einen unterhaltsamen Nachmittag aus. Am Sonntag war es nun der Musikverein, der für Programm und Bewirtung sorgte.

Herzlich begrüßte Vorsitzender Kurt Gleichauf die Gäste. Erstmals nahm auch Markus Leichenauer, neuer Geschäftsführer der Sozialstation teil, immerhin werden derzeit in Fützen zwölf Patienten versorgt und in den Jahren 2013/14 wurden im Ort 3033 Hausbesuche geleistet. Für Ortsvorsteher Georg Schloms war es eine willkommene Gelegenheit, mit den älteren Bürgern zu sprechen, obwohl er am Abend eine größere Geschäftsreise ins Ausland antreten musste.

In seinen Ausführungen gab er einen Überblick über die demografische Entwicklung Fützens, wonach aktuell 9,2 Prozent der Bürger über 75 Jahre alt sind, das so genannte Mittelfeld der 18- bis 65-Jährigen mit 61,7 Prozent im Vergleich zur Stadt (39,9 Prozent) besonders stark präsent sei, dafür aber bei den Kindern zwischen null und sieben Jahren mit 6,4 Prozent im Vergleich zur Stadt (11,5 Prozent) "Nachholbedarf" bestehe. Nach seinen Erfahrungen aus der Mitgliederversammlung des Krankenpflege-Fördervereins (wir berichteten) hob Schloms die Bedeutung dieser Einrichtung hervor und warb vehement bei jungen Familien um neue Mitglieder. Ebenso appellierte er an die junge Generation, sich bei der Pflege der Ortschronik oder auch bei den die Gesundheit fördernden örtlichen Angeboten (Gymnastikgruppen) einzubringen und Aufgaben zu übernehmen. Mit Blick auf die jährlich schwindende Zahl der Teilnehmer an diesem Altennachmittag, plädierte er dafür, diesen Tag künftig als "Mehrgenerationentag" anzubieten. Tatsächlich überwiegt seit einigen Jahren die Zahl vor allem junger Familien, was für eine intakte Dorfgemeinschaft gewertet werden darf.

Im Unterhaltungsteil griffen die Vereine noch einmal in die Narren-Schatzkiste und die Teenies und Girls wurden nicht müde, die Omas und Opas mit Tanzkünsten und lustigen Sketchen zu unterhalten. Besonders das liebliche Vorspiel der Kinder aus der musikalischen Früherziehung des Musikvereins mit Sabine Hellstern erfreute die Eltern. Auch die Vorsitzende der Landfrauen, Ilse Werner, unterhielt als Alleinunterhalter wieder mit einem besinnlichen Gedicht. Für beste musikalische Unterhaltung sorgte schließlich die Jugendkapelle des Musikvereins unter der Leitung von Peter Meister. Zum Ritual gehört jährlich die Ehrung der jeweils anwesenden ältesten und jüngsten Rentner. Dies waren Anna Müller (92) und Lorenz Merz (91), sowie als "Junior-Rentner" Maria Gut (65) und Hermann Keller (65). Der Blumberger Stadtteil Fützen hat 715 Einwohner (Stand Ende 2014), davon sind acht zwischen 90 und 100 Jahre alt. Berta Heckmann, als "jüngste" 90erin feierte erst in der vergangenen Woche bei bester Kondition ihren runden Geburtstag.