Das Interesse an der Geschichtsausstellung in Hondingen ist ungebrochen. Spannende Einblicke erhielten Mitglieder der Seelsorgeeinheit Blumberg. Foto: Bäurer Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Patrick Bäurer

Von Patrick Bäurer

Bis Oktober ist die Ausstellung zur 1200-Jahr-Feier im Pfarrhaus Hondingen an jedem ersten und dritten Sonntag geöffnet oder nach telefonischer Absprache über die Telefonnummer 07702/ 54 69. Die nächste Öffnung ist am Sonntag, 6. August, von 14 bis 17 Uhr.

Blumberg-Hondingen. Die Hondinger Kirche ist als geschichtliche Momentaufnahme ein geglücktes bauliches Kleinod, dessen geistige Ur-Kraft noch lange nicht erschöpft ist. Kürzlich besuchten Mitglieder und Beschäftigte der Seelsorgeeinheit Blumberg die Mutterkirche St. Martin in Hondingen und die Geschichtsausstellung im Pfarrhaus, um den eigenen Wurzeln nachzuspüren. 1200 Jahre Hondingen, das sind auch 1200 Jahre Christentum in Hondingen. Genau genommen sind es noch mehr, denn mit dem Gründerbau des Gotteshauses könnte schon 200 Jahre vor 817 begonnen worden sein. Aus einem früheren Wehrturm wurde einer der ältesten Kirchtürme Deutschlands, und aus einer Götzenverehrung ein Marienwallfahrtsort mit einer der ältesten Madonnen in der Erzdiözese Freiburg. Auf diese Zusammenhänge wies Werner Bogenschütz hin, der sowohl durch die Kirche als auch durch die Ausstellung führte.

Neben der Baugeschichte erfuhren die Teilnehmer auch einiges über die Bedeutung der Skulpturen. Die Altargruppe wurde 1711 von dem Hondinger Andreas Zolg, der in Esslingen im Dekanat Wurmlingen Pfarrer war, gespendet. Angefertigt hat sie der Villinger Künstler Josef Schupp. Gemeinsam sang man das überkonfessionelle Kirchenlied "Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein", denn dieses Lied hat im Lateinischen als "Veni creator spiritus" ebenfalls 1200 Jahre Geschichte hinter sich. Auch in der Geschichtsausstellung im Pfarrhaus lag der Focus auf der Kirchengeschichte, und da führt kein Weg vorbei am Märtyrerpfarrer Adolf Bernhard und an dem früheren Blumenteppich beim "Herrgottstag", worüber Dietmar Engesser einiges zu erzählen hatte. Für einem gemütlichen Hock hatten Karin Schwenk und Erika Engesser Vorsorge getroffen. Gemeinsam mit Pfarrer Karlheinz Brandl saßen die Gäste noch zusammen und unter den Diskutanten war zu vernehmen, dass Kirche, Friedhof und Pfarrhaus in Hondingen eine Gesamtheit bilden, bei der kein Teil aufgegeben werden kann ohne sich der Gefahr auszusetzen, das zu mindern oder gar zu verlieren.