Über 300 Bürger kamen zum Neujahrsempfang der Stadt Blumberg, bei dem Bürgermeister Markus Keller, Landrat Sven Hinterseh und Landtagspräsident Guido Wolf sprachen. Foto: Hans Herrmann

Über 300 Bürger kommen zum städtischen Empfang zum Jahresbeginn in die Blumberger Stadthalle.

Blumberg - Einem Rekordbesuch verzeichnete der Neujahrsempfang der Stadt Blumberg am Samstag in der Stadthalle. Rund 350 Bürger kamen, unter ihnen auch Landrat Sven Hinterseh, Landtagspräsident Guido Wolf und Donaueschingens Oberbürgermeister Thorsten Frei.

In seiner Ansprache schaute Bürgermeister Markus Keller nicht nur auf das Geleistete im vergangenen Jahr zurück. Er setzte auch klare Prioritäten für den kommenden Weg, in der Stadtgestaltung mit dem Bau eines Veranstaltung- und Bürgerzentrums, beim Feuerwehrkonzept, im wirtschaftlichen Aufbau mit weiteren Gewerbegebieten, im verstärkten Dialog mit der heimischen Wirtschaft, im stetigen Ausbau des schnellen Internets, im Tourismus mit den neuen Kräften und einer nunmehr professionellen Rechtsform, mit der die Museumsbahn nunmehr entsprechend kompetent handeln kann, wie auch im weiteren Ausbau des Bürgerdialogs sowie des bürgerschaftlichen Engagements.

Ein klares Signal gab er auch in der Bildungsprolitik, beginnend beim Ausbau der Kleinkinderbetreuung in der Kernstadt aber auch in den Ortsteilen, aktuell in diesem Jahr in Riedböhringen. Im Bereich Schulen heißt die einzuschlagende Richtung offenkundig Gemeinschaftsschule. Keller dazu: »Familienfreundlichkeit und ein gutes Bildungsangebot gehören längst zu den Standortqualitäten einer Kommune. Eine gute Bildung – darauf hat nicht nur jeder junge Mensch ein Anrecht, sie ist auch unsere wichtigste Ressource. Wir brauchen so viele gut ausgebildete Köpfe wie möglich. Und das heißt für uns, alle Kinder und Jugendlichen gezielt zu fördern und ihnen die Chance zu geben, ihre Talente zu entfalten. Die Signale der Landesregierung sind eindeutig: Neben den Gymnasien sollen die Gemeinschaftsschulen fester Bestandteil des Schulsystems sein. Wir sind ein starker Schulstandort und wollen das auch bleiben. Wir müssen uns mit unserer heterogenen Schulstruktur genau überlegen, wohin die Reise gehen soll. „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Damit unser Schulstandort nicht geschwächt wird, lade ich alle Schulleiter und Schulleiterinnen herzlich ein, den begonnen Dialog in Sachen Schullandschaft fortzuführen und deutlich zu intensivieren. Wir brauchen 2013 eine klare Positionierung, welchen Weg wir gemeinsam mit den Schulen, Kindern und Eltern gehen wollen. Wir brauchen eine Entscheidung in 2013.«

Ein klares Bekenntnis zur Südbaar

Landrat Sven Hinterseh hob in seinem Grußwort das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement hervor, auf der Grundlage einer starken Gemeinschaft. Ein klares Bekenntnis kam von ihm in der Unterstützung der Bemühungen für die Ortsumfahrungen Zollhaus und Randen der B27 sowie im Bemühen in Sachen Flugverkehrsbelastung. Dazu gelte es, die Vorgaben der Stuttgarter Erklärung verbindlich umzusetzen (was ihm spontanen Zwischenapplaus einbrachte. Zuvor hatte auch schon Bürgermeister Keller Verkehrsminister Peter Ramsauer vorgeworfen, zwar versprochen aber nicht Wort gehalten zu haben.

Auch in Sachen Atommüllendlager auf Schweizer Seite, bei dem der Kreis beratend mitwirken darf, zeigte Hinterseh Verständnis für die Sorgen der Bürger und versicherte, den Prozess zur Standortfindung aufmerksam und kritisch begleiten zu wollen. Für die Sanierung der Museumsbahn sagte Hinterseh auch künftig die Unterstützung des Kreises zu.

Bescheidenheit angeraten

Landtagspräsident Guido Wolf stellte das Thema Glück in den Mittelpunkt seines sehr humorvollen Grußwortes, nachdem er beim Einkaufen auf den Titelseiten verschiedener Frauenmagazine Jahreshoroskope entdeckt hatte. Daraus gab er Bürgermeister Keller, ein Fisch mit Geburtstag am 28. Februar, sein Jahreshoroskop. Nicht nur die Prognose, dass es auch dessen Enkeln in 2013 gut gehen werde, sorgte für Erheiterung. Wesentlich ernster stellte Wolf schließlich die Frage, ob Glück nur heißen muss immer größer, besser, schöner, oder ob nicht auch größere Werte, etwa die Gemeinschaft, Glück bedeuten können. Bei allen berechtigten Bestrebungen nach Fortschritt, sollte die Bescheidenheit nicht aus den Augen verloren werden, sagte Wolf. 2013 sei astronomisch ein Mondjahr und in dem stehe das persönliche Miteinander im Vordergrund.

Rolf Müller jetzt Ehrenkommandant

Im Rahmen des Neujahrsempfang wurde der Komminger Feuerwehrkommandant Rolf Müller zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr ernannt. Bürgermeister Markus Keller würdigte den gestandenen Komminger als eine jener im höchsten Maße zuverlässiger Kräfte und als Menschen, wegen denen er sich freue, sich in dieser Stadt engagieren zu dürfen.