Mit Applaus belohnt wurden die jungen Sängerinnen Naemi und Mara Sausen, die mit ihren zarten Stimmen den Titel "Kann es wirklich Liebe sein" aus "König der Löwen" interpretierten (links, oben). Die Dschungelecke (links) erfreute sich ebenso großer Beliebtheit wie das Piraten-Team (rechts). Fotos: Hahn Foto: Schwarzwälder-Bote

Familienkonzert: Konzept von "Musik zum Anfassen" der Stadtkapelle geht auf / Kurzweil nach Noten

Die Stadtkapelle hat sich mit ihrem jüngsten Projekt "Musik zum Anfassen" auf ein für sie neues Terrain begeben – mit Erfolg. Das Konzept des Orchesters, Kindern Musik auf spielerische Weise näherzubringen, ging beim ersten Familienkonzert auf.

Blumberg. Die Vorsitzende Angelika Sedlak zeigte sich zufrieden über die positive Resonanz und versprach, dass man auch in Zukunft neue Ideen umsetzen möchte.

Gleich zu Beginn strömten viele Familien mit ihren Kindern am Sonntagnachmittag in die aufwendig und schön dekorierte Stadthalle. Vier Themenecken mit passend verkleideten Musikern stimmten die Besucher auf die bevorstehenden Konzertstücke ein und boten den kleinen Gästen jede Menge Spiel und Spaß. Bei einem Parcours mit verschiedenen Stationen konnten sie sich im Dosenwerfen mit Bällen oder Äxten versuchen, einen Hindernislauf mit Laserschwert absolvieren, Bilder malen, sich schminken lassen oder sich im Dschungel mit exotischen Früchten stärken.

Bei einem Quiz rund um die von Musikdirektor Michael Jerg einstudierten Stücke gab es Preise zu gewinnen. Über eine Familienfahrkarte mit der Sauschwänzlebahn freute sich Thilo Seeger, Niklas Scheu erhielt eine Jahreskarte für das Panoramabad und Lukas Scherer gewann eine Familienkarte für das Herbstkonzert der Stadtkapelle.

Nach der spielerischen Eröffnung des Nachmittags läuteten die beiden charmanten Ansager Susanne Freitag und Savio Byrczak den eigentlichen Konzertteil ein. Die drei Vorleser Verena Duschek, Christiana Steger und Gerhard Scherer stimmten die Zuhörer passend verkleidet mit ihren Erzählungen auf die bevorstehenden Konzertstücke ein.

Als Jedi-Ritter nahm Gerhard Scherer das Publikum mit in eine andere Galaxie, in welcher der Krieg der Sterne tobt, den die Stadtkapelle mit Melodien aus "Star Wars" von John Williams musikalisch gelungen zu Gehör brachte. Auf das Stück "Tarzan" mit Titeln von Phil Collins bereitete Christiana Steger mit ihrem selbst verfassten Erzähltext vor. Große Freude bereitete besonders den kleinen Gästen die Möglichkeit, die vielen Percussion-Instrumente einmal selbst auszuprobieren und die im Dschungel lebenden Tiere während des Stückes stimmlich zu imitieren. Weiter führte die Reise mit Verena Duschek in die Savanne zum kleinen Simba, dem "König der Löwen", dessen Erlebnisse in toll interpretierten Titeln von Elton John zum Ausdruck kamen. Hier begeisterten Naemi und Mara Sausen als junge Solosängerinnen beim Lied "Kann es wirklich Liebe sein?" das Publikum.

Eine düstere und geheimnisvolle Stimmung herrschte im Saal, als Pirat Gerhard Scherer die Zuhörer mit auf das Schiff Black Pearl nahm, das durch nächtliche Nebelschwaden über das Meer zu den "Pirates of the Caribbean" segelte, was das Orchester mit gehisster Piratenflagge anschließend gekonnt umsetzte. Das letzte Stück der "Eiskönigin" ließ insbesondere die Herzen der zumeist weiblichen Fans des Zeichentrickfilms um Eiskönigin Elsa und Schneemann Olaf höher schlagen. Anja Schuler glänzte als Gesangs-Solistin mit "Let it go" im weißen Brautkleid. Natürlich durfte eine Zugabe nicht fehlen und alle jungen Elsa-Fans sangen und tanzten kräftig mit.

Mit ihrem Familienkonzert bot die Stadtkapelle Musik zum Anfassen, indem sie sich auf eine offene Weise präsentierte – nicht auf der Bühne, sondern in der Halle. So konnten sich die Zuhörer direkt zu den Musikern in einzelnen Registern setzen, von einem Sitzplatz oberhalb der Kapelle einen Blick hinter die Kulissen werfen oder dem Orchester von allen Seiten zuschauen. Zudem wurde das Publikum mehrfach in das Konzertgeschehen mit einbezogen.