Zu einem Spektakel wurde die Taufe der Eichberggeister im Narrendorf. Nach sechs Jahren Pause nahm die Blumberger Zunft mit dem Vorsitzenden Albert Vonnier die Anwärter Michael Vonnier, Björn Weiss und den Rentner Herbert Roy-Wittet nach entsprechender Prozedur in die Zunft auf. Unser Bild zeigt die zahlreichen Besucher. Foto: Lutz/Baltzer

Fastnacht: Machtübernahme in der Eichbergstadt und den Ortsteilen. Eichberggeister getauft.

Blumberg - In der Kernstadt und den Stadtteilen übernahmen gestern die Narren die Macht. Dabei ließen sie sich morgens auch von starkem Schneetreiben in ihrem Tun nicht beeinträchtigen.

In zwei Gruppen zogen die Blumberger Narrenvereine durch die Schulen und Kindergärten, um den Narrensamen zu befreien. Organisiert wird das Ganze von der Narrengesellschaft Blumberg.

In der Scheffelschule griff Wolfgang Tscholl mit der Lehrerband das Motto "Holt mich hier raus, ich bin ein Star" auf. Selbstkritisch und durchaus mit Augenzwinkern beleuchtete die Band musikalisch die vermeintlichen Starallüren einiger Lehrkräfte und verteilte sogar Oscars. Zu Beginn hatte der Pfetzer-Fanfarenzug unter Tim Lengsfeld den Anwesenden eingeheizt. In der Realschule zeigten die Lehrer einen Tanz, und Schülersprecherin Milena Mahler hatte eine Verkleidungsnummer für Rektor Egon Bäurer und SMV-Lehrer Till von Witzleben vorbereitet. Familiär ging es im Sophie-Scholl-Kindergarten zu, ebenso in der Eichbergschule, wo die Drittklässler eine Polonaise zeigten.

Russische Klänge erlebten die Narren mitsamt der Stadtkapelle in der Weiherdammschule. Rektor Timo Link hatte mit seinem Team das Motto ausgegeben: "Lasst es krachen und spielt Musik!" Die nett verkleideten Schüler führten unter anderem einen Kasatschok auf. Auf offene Ohren stießen die Narren auch im Pflegeheim, die Stadtkapelle intonierte Musik zum Schunkeln und die Bewohner waren mit Freude dabei.

"Hex, hex hurra" hieß es im katholischen Kindergarten, und entsprechend turbulent ging es zu. Mit einem kleinen Programm und vielen Sprüchlein empfingen die Kinder und das Team um Ulrika Lielek-Sauter die Narren. In der evangelischen Kindertagesstätte Buchberg Arche warteten die Kinder gespannt auf die Narren. Gemäß dem Motto "Hollywood" hatten sie sich als kleine Filmdiven und Filmhelden verkleidet.

Schneetreiben herrschte auch noch bei der Machtübernahme um 12.11 Uhr vor dem Rathaus II. Beim Schlagabtausch zwischen Dieter Selig, Vorsitzender der Narrengesellschaft, seinem Sitzungspräsidenten Friedhelm Friker und Bürgermeister Markus Keller ging es um den Vergleich Blumbergs mit Hollywood, und die Eichbergstadt sah dabei gut aus.

Selig regte in Blumberg einen "Walk of Fame" für Stars und Sternchen an, die ersten fünf Sterne gingen an den Bürgermeister, der das Rathaus durch die unendlichen Weiten der Galaxie lenke, wie einst Captain Kirk sein Raumschiff Enterprise, den zweiten Stern erhielten die Narren, den dritten Stern bekam die Bäckerei Knöpfle, die im Fernsehen war, den vierten Stern die Gastronomie und den fünften Stern der Förderverein "Wurzelsucher".

Bürgermeister Markus Keller hörte das Lob gerne und schlug den sechsten Stern für den Gemeinderat vor. Diskussion gab es, ob Blumberg einen Stadtsheriff brauche, wie Dieter Selig anführte. Friedhelm Friker kannte bereits zwei Ehrenamtliche, einer der Fußstreife laufe und mit jedem spreche, und einer, der mit seinem schwarzen Auto mobile Streife fahre. Bürgermeister Keller lud dann alle zu der von der Stadt spendierten Gulaschsuppe in die Stadthalle ein.

Im Narrendorf neben dem Rathaus II herrschte danach wegen des Wetters weniger Treiben als die letzten Jahre, voll wurde es wieder um 15 Uhr, als die Eichberggeister drei Anwärter tauften.