"Big-Band-Sound" vom Feinsten. Dirigiert von Michael Jerg zogen die jugendlichen Musiker des "Gesamtstädtischen Jugendorchesters" wirklich alle Register und überzeugten mit musikalischem Feeling ebenso wie mit instrumentalem Können. Fotos: Derksen Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelkonzert von "Schwalbenorchester" und "Gesamtstädtischer Jugendkapelle" vor ausverkauftem Haus

Blumberg (cis). Zum Doppelkonzert hatten "Schwalbenorchester" und die "Gesamtstädtische Jugendkapelle" in die Festhalle in Kommingen gebeten. Sie zeigten in einem musikalischen Reigen, der keine Wünsche offen ließ, ihre Musikalität, Übungsfleiß und Ensembleverständnis.

Geleitet von Astrid Heider und charmant moderiert von Vivien Bellhäuser begann das "Schwalben-Orchester", die jüngsten Ensemblemusiker der Blumberger Musikschule, mit "Over the Rainbow" den konzertanten Nachmittag, um sanft im Querflötenregister mit "My Heart will go on" an die Tragik der "Titanic" zu erinnern. Klingend wurde in Landschaftsbildern Irland vorgestellt und immer wieder lockte eine der fröhlichen, bekannten Tanzweisen. "Boogie" können die jungen Musiker auch und ließen so richtig in "Boogie Blues" die Bässe klanglich wirken. Gleich zwei Mal stand lateinamerikanische Musik auf dem Programm und mit dem vom Schlagzeugrhythmus bestimmten "Bolero Non" zeigte das junge Ensemble musikalisches Feeling, Rhythmusverständnis und den Willen zur Auseinandersetzung mit nicht einfacher Musik auf. Mit Maria Mekebas Welthit vom "schlafenden Löwen" spielten sie zur Freude der Zuhörer nicht nur ein eigenes Lieblingsstück und interpretierten einfühlsam danach "Smoke on the Water".

Aber dann hieß es "Mamma mia" – die "Schwalben" spielen – und das absolut klasse. Die Melodien der Gruppe "ABBA" faszinieren noch heute nicht nur Musiker, sondern ebenso Zuhörer. Viel verdienten Applaus gab es und das Ensemble dankte mit "Power Rock" und einem "Queen-Medley".

Musikdirektor Michael Jerg leitet das "Gesamtstädtische Jugendorchester" und das zeigte gleich im ersten gespielten Werk musikalische Fülle und Konzentration auf. Moderiert von Savio Byrczak ging es mit "Tokyo Adventure" in den Großstadtdschungel der Millionenmetropole mit wimmelnden Menschenmengen, Autolawinen, Lichtkaskaden und all den daraus resultierenden Disharmonien. Auch die schon älteren Musiker lieben "ABBA" und so gab es einen Medley mit vielen Melodien aus dem reichen Musikfundus der erfolgreichen Gruppe. Für Genießer ist er ein echter Geheimtipp, weicher irischer Whisky und mit "Lord Tullamore" entführten die Musiker nicht nur in irische Weiten, sondern ganz gezielt in den Ort des ersten Entstehens dieser Spirituose. Ein Musikwerk auf hohem Niveau mit rasanten Tempi, das vor allem den Holzbläsern viel abverlangte.

"Watermelon Man" ist nicht nur ein erfrischendes Mixgetränk, sondern ein anspruchsvolles Stück von Herbie Hancock das vom Jugendensemble mit vielen Solos in schönstem Big-Band-Sound als musikalischer Cocktail serviert wurde. Lateinamerikanische Musik ist ein Mix aus Melodien der "Alten Welt" , die immer wieder neu interpretiert und mit viel anderem Rhythmus und Tanzvarianten zu einer spannenden, exotischen Mischung werden. "Latin Gold" findet ganz sicher eine treffende Variante im "Tequila" hier musikalisch hochkarätig und spielfreudig kredenzt. Und ohne Zugaben kam das Ensemble auch nicht von der Bühne.

Ein kleiner Wermutstropfen beim sehr gelungenen konzertanten Nachmittag war die Ankündigung der beiden Vorsitzenden Melanie Kindler und Liana Greitmann, aus persönlichen Gründen das Amt nieder zu legen. Im Namen des Ensembles dankte Regina Schmieder den beiden jungen Frauen für ihre langjährige erfolgreiche Arbeit für das Jugendensemble.

u Ehrungen.

Bei diesem musikalischen Nachmittag standen Ehrungen an und Vorsitzende Melanie Kindler stellte klar, dass in diesem Musikschuljahr an die 100 Musikeleven sich den Prüfungen stellten. Das beginnt mit dem Juniorabzeichen, das die "Eintrittskarte" für das "Schwalben-Orchester" ist und führt dann über die Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze und Silber zu Gold, das die höchste erreichbare Qualifikation für Amateurmusiker ist.

Thomas Zepf vom Blasmusikverband Schwarzwald-Baar lobte die intensive und erfolgreiche Arbeit der Musikschule Blumberg und überreichte zusammen mit Melanie Kindler und Michael Jerg die Urkunden. Bronze erhielten Vivien Bellhäuser, Dominik Spinzl, Alina Fluck, Lea Rösch, Madeline Weber, Sina Waldraff, Maja Tomic und Yara Reichle. Silber ging an Nico Brutsche, Heiko Müller, Jonas Brutsche, Felix Häusle, Jana Gleichauf, Jannik Schmieder und Janina Meilhammer.

Die diesjährigen "Goldkinder" sind die Klarinettenspielerinnen Stefanie Fischer und Janine Gleichauf, die nach einem intensiven einwöchigen Kurs in der Bundesakademie in Stauffen ihr Ziel erreicht haben.