Ob diese Hütte beim Randenhof ein Schwarzbau ist oder nicht, muss jetzt das Stadtbauamt prüfen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzbauten: Kleine Unterkunft beim Randenhof entdeckt / Stadt prüft rechtliche Grundlage

Handwerklich schön gemacht, aber womöglich illegal: eine kleine Hütte beim Randenhof.

Blumberg-Fützen (hon). Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere. Diese zynische Feststellung findet sich in dem satirischen Roman "Farm der Tiere" (englisch: "Animal Farm") von George Orwell. Der fraktionslose Blumberger Gemeinderat Hermann Zorbach kennt das Zitat, das Leitmotiv seines politischen Handelns ist davon abgeleitet: Er fordert Gleichheit ein und prangert Ungleichheit an – denn niemand darf gleicher als andere sein.

Im Herbst 2014 hatte Zorbach seine Gemeinderatskollegen und die Verwaltung in öffentlicher Sitzung auf einen Wohnwagen mit hölzernem Vorbau und nahem Toiletten-Verschlag im Achdorfer Tal aufmerksam gemacht. Auch drei Wohnwagen und eine Holzhütte an der Eichhalde nahe Riedöschingen prangerte er an. Alle Wohnwagen gehörten Schweizer Jagdpächtern. "Das ist ein privater Campingplatz" beziehungsweise ein ›Freizeit- und Wochenendrefugium‹", stellte Zorbach damals entrüstet fest. "Das geht über das hinaus, was wir uns unter einer jagdlichen Schutzeinrichtung vorzustellen haben." Otto Normalverbraucher dürfe ja auch nicht seinen Wohnwagen irgendwo abstellen, selbst im eigenen Garten nicht. Mittlerweile haben die Behörden reagiert, im Tal findet sich jetzt nur noch eine kleine Hütte ohne Schlafplatz, und auch an der Eichhalde sind die Wohnwagen verschwunden.

Jetzt wurde Zorbach erneut auf einen potenziellen Schwarzbau aufmerksam gemacht. Er befindet sich in der Nähe des von einem Schweizer gekauften Randenhofs auf Fützener Gemarkung. Dort ruht eine kleine Holzhütte samt überdachter Terrasse auf zwei massiven Betonsäulen. "Ist mir da ein Bauantrag im Gemeinderat durchgegangen?", so lautet Zorbachs rhetorische Frage. Und in Fützen macht die Frage die Runde, ob die Hütte als Ferienwohnung vermietet wird.

Stadtbaumeister Uwe Veit ist auch schon informiert. Er hat nun die Aufgabe, herauszufinden, wer die Hütte gebaut hat. Dann gelte es zu prüfen, ob es sich womöglich um ein privilegiertes oder ein verfahrenfreies Bauvorhaben handelt. "Wir werden das genau untersuchen", so Veit.