Der Fützener Erich Schüle beim Probesitzen. So oder ähnlich könnte eine der Mitfahrbänke aussehen, mit denen der Nahverkehr im ländlichen Raum verbessert werden soll. Foto: Schüle Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Ortschaftsrat diskutiert Idee für mehr Mobilität / Angebot nur für Erwachsene

Über gleich drei Schwerpunktmaßnahmen, die die Lebensqualität der Fützener sofort und mittelfristig wesentlich verbessern werden, informierte Ortsvorsteher Georg Schloms bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung am Montagabend.

Blumberg-Fützen. Wie bereits an verschiedenen Orten im Land erfolgreich ausprobiert, ist auch in Fützen geplant, an zwei exponierten Standorten eine sogenannte Mitfahrbank aufzustellen. Diese soll als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr die Mobilität für Menschen verbessern, die nicht selbst über ein Fahrzeug verfügen. Diese kostenlose Mitfahrmöglichkeit soll dabei auf Erwachsene beschränkt sein. Die Rückmeldungen hierzu aus dem Kreis der Ortschafträte und der anwesenden Bürger waren verhalten optimistisch. Allgemeiner Tenor: Die Sache ist einen Versuch wert. Sponsoren zur Anschaffung dieser Bänke, eventuell mit möglichem Werbeeffekt, sind willkommen.

Breiten Raum nahm die Vorstellung des bereits 2017 in Kraft tretenden Nahverkehrsplanes im Schwarzwald-Baar-Kreis ein, der zur Erschließung des ländlichen Raumes beitragen soll. Hiervon werde auch die Raumschaft Blumberg profitieren, so Ortsvorsteher Schloms. So werden auf den sogenannten Hauptachsen künftig auch Schnellbusse eingesetzt, die eine verkürzte Fahrzeit und damit eine schnellere Anbindung an die Hauptorte gewährleisten. Mit Einführung des neuen Fahrplanes wird es in Blumberg auch mehr Haltestellen geben. Zu der Vielzahl dieser Maßnahmen lieferte Schloms Details, zum Beispiel die Zahl der Ein-und Auspendler in die Hauptorte wie Donaueschingen oder Villingen-Schwenningen.

Nicht weiter gekommen, so der Ortsvorsteher, sei man in den Bemühungen, die Gefahrenstelle bei der Auf- und Abfahrt zur B 314 zwischen Fützen und Epfenhofen zu entschärfen. Hier sollen bei einer weiteren Verkehrsschau Lösungen erörtert werden.

Auf Anregung einer Bürgerin nimmt Fützen an einem Wettbewerb des Edeka-Marktes Schlesiger in Blumberg anlässlich des 90. Jubiläums des Edeka-Einkaufsverbundes teil, wobei die Aussichten gut seien, dass bei entsprechender Beteiligung ein Sonnensegel für den Kinderspielplatz im Wert von 1200 Euro gewonnen werden kann. Im Rückblick auf die sehr gut verlaufenen Großveranstaltungen wie das Bezirksmusikfest und das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr zeigte Schloms interessante Impressionen per Power-Point-Schau und dankte im Namen des Ortschaftsrates für das Zusammenwirken der ganzen Bürgerschaft. Sein Dank galt auch verschiedenen Bürgern, die sich im Ort immer wieder um die freiwillige Pflege von öffentlichen Wegen und Böschungen kümmern.

Eine neue Anlage misst die Geschwindigkeit

Am vergangenen Montag wurde unweit der Antoniuskapelle an der Ortseinfahrt eine von der Stadt angeschaffte Geschwindigkeits-Messanlage installiert. Die dort ermittelten Daten werden gespeichert und können immer wieder abgerufen werden. Damit dürfen die Bürger eine weitere Eindämmung der immer noch unbefriedigenden Durchfahrtsgeschwindigkeit durch den Ort erwarten. Der Standort der Anlage kann jederzeit ohne viel Aufwand gewechselt werden.

Museumsnbahngelände: Beim letzten Tagesordnungspunkt der Fützener Ortschaftsratssitzung, den "Fragen und Anregungen aus der Bevölkerung", zeigten die 14 anwesenden Bürger großen Unmut über das desolate Erscheinungsbild im Bereich des Museumsbahngeländes zwischen Lokschuppen und Bahnhof. Hier werde Raubbau am Image der Stadt betrieben. Ewald Wilhelm, der täglich in diesem Bereich unterwegs ist, stellte fest, dass das Hinweisschild auf den nahen Zugverkehr (50 Meter) seit Jahren unbenützt rumliege, was in der unübersichtlichen Kurve brandgefährlich sei.

TV-Empfang: Weiter wurde mit starken Emotionen die derzeit wieder verstärkt auftretenden Störungen beim Fernsehprogramm, vornehmlich beim zweiten Programm, bemängelt, was man mit Blick auf die laufend erhöhten Gebühren nicht mehr länger hinnehmen wolle.

Es sei einfach nicht nachvollziehbar, dass dieses Problem mit den aktuell zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten nicht gelöst werden könne. So unterstellt des Volkes Zorn dem Betreiber, dass hier bewusst auf die Abschaffung der in die Jahre gekommenen Antennenanlage auf dem Hardtbuck hingearbeitet werde.

Straßenzustand: Viel Unmut gab es auch über die nach wie vor vorhandenen ruinösen Straßenschäden, vor allem Richtung Westerholz und Grimmelshofen. Gerade dort seien Unfälle vorprogrammiert. Der Ortsvorsteher versprach, sich in allen Punkten um Abhilfe zu bemühen.