Die Feuerwehrabteilungen Fützen und Stadt Blumberg brachten Spezialpulver aus, um das ausgelaufene Öl-Wassergemisch zu binden und um zu verhindern, dass es in den Kommenbach gelangt. Foto: Schüle/Limberger-Andris

Öl-Wassergemisch tritt beim Reinigen aus Dampflok aus. Feuerwehr bindet Flüssigkeit mit Spezialpulver. Ursache unklar.

Blumberg-Fützen - Es habe zunächst dramatischer ausgesehen, als es letztendlich gewesen sei. Reinhold Engesser, Gesamtkommandant der Feuerwehr Blumberg, zeigte sich erleichtert über den glimpflichen Ausgang am Lokschuppen Fützen. Dort war ein Öl-Wassergemisch aus der Ölabscheideanlage ausgetreten.

Der Eigentümer einer am Fützener Lokschuppen abgestellten Dampflok hatte, so die Ermittlungen des Polizeipostens Blumberg, am frühen Morgen mit der routinemäßigen Reinigung und dem Ablassen des Wasserkessels begonnen. Der Mann bemerkte schließlich das Gemisch, das aus den vor dem Lokschuppen befindlichen Kanalabdeckungen der Ölabscheideanlage austrat. Er alarmierte gegen 7.30 Uhr die Einsatzzentrale der Feuerwehr Blumberg.

Die Feuerwehrabteilungen Fützen sowie der Stadt wurden alarmiert und rückten mit rund 30 Mann an. Mit einem Spezialbindemittel wurde das ausgetretene ölige Wassergemisch gebunden, das sich bereits über den Mühlackerweg hinweg in Richtung Ortskern ausgebreitet hatte. Das Gemisch wurde gebunden, bevor es über eine angrenzende Wiese ins Erdreich einsickern konnte. Feuerwehrleute untersuchten im Zuge des Einsatzes auch den Wiesenbereich, um sicherzugehen, dass nichts von der Flüssigkeit in Richtung des im Tälchen fließenden Kommenbachs gelangt war.

Da zunächst unklar gewesen sei, ob von dem Öl-Wassergemisch etwas über den Überlauf in den Mischwasserkanal gelangt war, der in Richtung Kläranlage Fützen führt, gab der herbeigerufene Abwassermeister Dieter Schmidl ein Spezialfarbpulver in das Ölabscheidesystem. Es habe sich gezeigt, dass der Mischwasserkanal und somit auch die Kläranlage nicht betroffen waren, so Dieter Schmidl.

Sicherheitshalber sei ein Mann an der Kläranlage abgestellt gewesen, um Notfalls den Wasserschieber des Regenüberlaufbeckens, dass der Kläranlage vorgeschaltet ist, zu schließen, erläuterte der Abwassermeister. Wäre das Öl-Wassergemisch in die Kläranlage gelangt, wäre wohl die komplette Reinigungsstufe ausgefallen, so Dieter Schmidl. Ein Aufbau der Reinigungsbiologie hätte dann drei bis sechs Monate gedauert.

Warum genau die Anlage kurzzeitig versagte und das Gemisch aus zwei Kanaldecken gedrückt wurde, ist indes unklar. Mirjam Emminger, Assistentin der Geschäftsleitung der Bahnbetriebe Blumberg GmbH & Co.KG, betonte, dass die Ölabscheideanlage erst vor zwei oder drei Monaten gewartet und auf Dichtigkeit überprüft worden sei. Die beauftragte Firma werde die Anlage bis spätestens Mitte nächster Woche erneut überprüfen und auf Fehlersuche gehen. Der Reinigungsvorgang des Lokomotivkessels sei alle 30 Tage routinemäßig vorgesehen. Dabei würden rund sechs Kubikmeter des Öl-Wassergemisches in die Ölabscheideanlage abgelassen und dort gereinigt.

Durch den Vorfall werde der weitere Betrieb der historischen Eisenbahn auch in den kommenden Tagen nicht gefährdet, erläuterte Mirjam Emminger.