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Einstige Industriebrache Lauffenmühle heute Vorzeigeobjekt / Der CDU-Landtagsabgeordnete Guido Wolf (rechts) in Blumberg auf Info-Tour /Stadtverbandsvorsitzender Jan Schweizer (links) erläutert die Entwicklung

Auf seiner "Tour de Südbäärle" in Blumberg besichtigte der Wahlkreisabgeordnete Guido Wolf (CDU) das Lauffenmühle-Areal. Jan Schweizer, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Blumberg, schilderte ihm die Entwicklung.

Blumberg (blu). Sein Vater Karlhans Schweizer ist hier mit seinem Büro IBS Schweizer seit Ende der 1960er Jahre als technischer Berater tätig, zunächst für die Weberei Lauffenmühle und jetzt für Insolvenzverwalter Volker Grub. Sohn Jan Schweizer ist seit einigen Jahren ebenfalls im Büro und nun Ansprechpartner für den Insolvenzverwalter.

Konzept mit regionalen Lebensmittel-Produkten auf 1500 Quadratmetern

Die Entwicklung: "Ich denke, wir können stolz sein, wie sich das hier entwickelt hat", sagte Jan Schweizer beim Besuch des Landtagsabgeordneten Guido Wolf, der in der grünschwarzen Landesregierung Minister für Justiz, Europa und Tourismus ist. Wo früher die Weberei Lauffenmühle mit ihren beiden riesigen Fabrikhallen das Bild prägte, stehen heute etliche Fachmärkte. Sie nehmen die Fläche der östlichen Halle ein. Auf der anderen Seite der Leo-Wohleb-Straße, die nach der Insolvenz ab Ende 1997 für die Erschließung des Areals gebaut wurde, öffnete Ende Juli der neue Edeka-Markt unter Karsten Schlesiger als einziger Vollsortimenter Blumbergs seine Pforten.

Edeka: Karsten Schlesiger freute sich über den Besuch des Abgeordneten. "Wir fühlen uns hier wohl", sagte er zu Guido Wolf. 50 Menschen arbeiten dort, die angeschlossene Bäckerei noch ausgenommen, er habe ein gutes Stammpersonal, erklärte Schlesiger. Sie hätten sich von 1000 auf 1500 Quadratmeter vergrößert, davon 1257 Quadratmeter reine Verkaufsfläche. Das Konzept mit regionalen Produkten musste Schlesiger nicht näher erklären, outete sich Guido Wolf doch selbst als Edeka-Kunde. Bürgermeister Markus Keller merkte an, die Stadt habe für Edeka ein paar Befreiungen erteilt.

Die Ansiedlung auf dem Gelände sei gewachsen, machte Jan Schweizer deutlich, nun sei nur noch die Fläche zwischen dem Ärztehaus und den Fachmärkten frei. Er führte Guido Wolf, dessen Büroleiterin Diana Schafer und die örtlichen CDU-Mitglieder dorthin. Dort wird gerade ein neues Gebäude hochgezogen, der Neubau für die Drogerie Rossmann, einer der Fachmärkte, der sich vergrößern will, nachdem Aldi sich am bisherigen Standort vergrößern konnte und dies tat, und sich auch bei Lidl etwas getan hatte.

Thema Fachmärkte in der Eichbergstadt nahezu erschöpft

Fachmarktansammlung: Mehrere Einzelhändler bräuchten mehr Platz. Bei einem Neubau bedeute dies auch, dass es Leerstände geben werde. Jan Schweizer sieht dies aber als nicht so gravierend an. Wenn ein Geschäft sein Domizil verlasse, gebe es auch Nachnutzungen, wie er es ausdrückte. Das Thema Fachmärkte im Bereich Blumbergs sei ihrer Ansicht nach allerdings erschöpft.

Bürgermeister Markus Keller ergänzte die Informationen. Aus der Bevölkerung habe man öfters die Frage gehört, ob Rossmann überhaupt umziehen müsse. Doch die Frage war: "Bleibt Rossmann in Blumberg?" Die Frage der Nachnutzung von Leerständen sehe er wie Jan Schweizer. Keller wies auch darauf hin, dass viele Schweizer Kunden nach Blumberg kämen, auch im Zusammenhang mit dem Wohnmobilstellplatz.

Wohnbebauung: Vor circa fünf Jahren sei ein Konzept für eine Wohnbebauung zwischen dem Ärztehaus und hinter dem Rossmann-Neubau entstanden, parallel zu den Häusern der Tevesstraße, informierte Jan Schweizer. Wann dies umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest.

Energieversorger: Bürgermeister Keller informierte Guido Wolf auch kurz über die bisherige Energieversorgung Südbaar, die nun nach der Stromfusion Blumbergs mit Hüfingen und Bräunlingen als Energieversorgung Südbaar GmbHihr Geschäftsvolumen verdoppeln werde.

Minister ist bei Gokart-Rennen auch schon mitgefahren

Minister Guido Wolf konnte sich noch an vieles erinnern. Er sei nun im elften Jahr Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen, "hier bin ich auf der Straße einmal bei einem Gokart-Rennen mitgefahren." Aufmerksam ließ er sich auch über das Ärztehaus und dessen Konzept informieren. Ihm zufolge sei das heute fast die einzige Chance, um Arztpraxen fortführen zu können, bei den ganzen Problemen im ländlichen Raum sei das Ärztehaus eine Antwort.