Das Areal der ehemaligen Gärtnerei Schlenk hatte die Stadt Blumberg 2012 erworben, im November 2012 ließ sie das Wohnhaus und das alte Kino abreißen. Das Schild "Investor gesucht!" fand offensichtlich Gehör. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzept wurde schon nichtöffentlich präsentiert / Innerhalb eines Jahres Umsetzung möglich

Blumberg (blu). In der Blumberger Innenstadt herrscht Entwicklung. Sichtbarste Zeichen sind die Schließung des Café Mitte in der Hauptstraße wenige Monate nach der Übernahme durch die neuen Pächter sowie die seit kurzem leeren großen Räume im Erdgeschoss des gegenüberliegenden Sparkassenbaus.

Die Frage stellt sich, auch wegen anderer Leerstände, ob die Innenstadt ausblutet. Doch es zeichnet sich auch eine positive Entwicklung ab, ergab eine Recherche unserer Zeitung. Für das Areal der ehemaligen Gärtnerei Schlenk mit dem früheren Kino gebe es einen Interessenten mit einem Konzept, das er auch schon nicht öffentlich im Gemeinderat vorgestellt habe. Gehört dazu eventuell auch ein Café, wie das dort früher einmal angedacht war?

Inhaltlich wollte der Bürgermeister mit Verweis auf das laufende Projekt noch nichts sagen. Zu erfahren war jedoch, dass sich das Konzept auf die gesamte Fläche mit 2144 Quadratmetern erstreckt und dass es sich an die Höhe des Stadlerbaus auf der einen Seite und des Hauses Mattegit auf der anderen Seite angleiche, so wie dies auch der vom früheren Stadtbaumeister August Zeller erstellte Bebauungsplan Stadtmitte III vorsieht. Und verwirklicht werden, so die Aussage von Bürgermeister Markus Keller, könne das Konzept innerhalb eines Jahres.

Noch schneller soll in der Nachbarschaft des Areals Schlenk etwas geschehen: In den nächsten Wochen will der Bürgermeister nach eigenen Aussagen mit dem DRK-Ortsverein das Konzept für die Kleiderkammer und das Möbellager des DRK überarbeiten zusammen mit dem DRK und den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Das sei wichtig, besonders für die soziale Infrastruktur der Kernstadt, so Bürgermeister Keller.

Cafés in Blumberg: Café Knöpfe; Kaffee und Kuchen gibt es auch in der Bäckerei Jost; ferner bei Edeka, dieser Bereich soll in der neuen Filiale vergrößert werden; ein Café ist auch bei dem geplanten Textiler AWG auf dem Lauffenmühle-Areal vorgesehen.

Straßencafés: Café Knöpfle (Tevesstraße); das Café Mitte ist das einzige Café in der Blumberger Hauptstraße, wo man auch draußen sitzen kann. Es hat innen und außen (Südseite) jeweils 40 Sitzplätze.

Werbegemeinschaft: Bodo Schreiber, Vorsitzender von Blumberg Gewerbevereint, bedauert die Schließung des Café Mitte. Für die Stadt sei das ein Verlust, er hofft, dass schnell ein Nachpächter gefunden wird.

Belebung: Um die Innenstadt zu beleben, hätten sie auch die Aktionen wie das Street-Art-Festival oder die Blumberger Eisbahn ins Leben gerufen, sagte der Bürgermeister. Und Edeka rücke mit seiner neuen Filiale auf dem Lauffenmühle-Areal auch deutlich näher an die Innenstadt heran, der Spatenstich solle noch im Juli erfolgen.

Als kleine Belebung sieht Bürgermeister Keller auch die Kindertagesstätte Stadtzwerge in den ehemaligen Schleckerräumen an der Ecke Hauptstraße/Marktplatz.

Zwar herrsche dort nicht mehr die Besucherfrequenz wie bei Schlecker, doch das Unterbringen der Tagesstätte dort sei besser, als wenn die Räume leerstehen würden.

Leerstandsbörse: Die Stadt Blumberg biete seit einiger Zeit auch eine Leerstandbörse im Internet an. Dadurch sei es gelungen die Firma AMW in die ehemaligen Räume der Volksbank zu vermitteln, sagte Bürgermeister Markus Keller.

IHK: Der Blumberger Handel müsse sich mehr zeigen, erklärte Barbara Sand von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg im Februar bei einem Redaktionsgespräch, an dem auch Blumbergs Wirtschaftsförderin Alexandra Scherer und Bodo Schreiber, Vorsitzender von "Blumberg Gewerbevereint", teilnahmen. Als Grundlage für eine Gesamtkonzeption regte Barbara Sand damals einen so genannten City-Check an.

City-Check: Nach dem Stand des City Checks gefragt, sagte IHK-Sachbearbeiterin Barbara Sand gestern, sie hätten darüber schon gesprochen, aber noch nichts konkretisiert. Zu klären sei, wer was und in welchem Umfang erledigen solle.

"Wir sind gerade dabei, den Umfang zu projektieren", so Sand weiter. Gefragt nach ihrer Einschätzung zur Zeitschiene, antwortete sie, dass die Arbeiten vermutlich erst im Jahr 2016 beginnen würden. (blu)