Linda Fleischer auf ihrer Bank im Garten in Neuhaus. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimat: Linda Fleischer fühlt sich im Blumberger Ortsteil wohl / Vorfreude auf das Fest

Anlässlich des 850-jährigen Bestehens des Blumberger Ortsteils stellt der Schwarzwälder Bote Menschen aus Nordhalden vor. Mit Linda Fleischer schließt sich nun der Kreis.

Blumberg-Nordhalden/Neuhaus (blu). Nordhalden ist für Linda Fleischer Heimat. Fast ihr ganzes Leben verbrachte sie im Teilort Neuhaus unmittelbar an der Schweizer Grenze. Hier wuchs sie mit ihrer Schwester Heidrun auf, hier erlebte sie den Wandel der Zeit. Noch heute lebt sie mit ihrer Familie im Elternhaus in der Alten Bargener Straße.

Geprägt hat sie das gute Miteinander in der Familie und in Nordhalden. Schon früh übernahm sie selbst Verantwortung. Im Alter von 16 Jahren begann die noch 61-Jährige sich beim Roten Kreuz in Tengen zu engagieren, dort ist sie heute noch aktiv, seit langem auch als Beisitzerin im Vorstand. Bekannt wurde sie durch ihr Engagement im Gesangverein Eintracht Nordhalden. Singen erlebte sie von klein auf, in der Familie und auf den Festen. Vater Herbert Fluk hat eine schöne Bassstimme, Mutter Zenta Fluk sang auch gerne. Und Großmutter Erna Fluk übte mit ihren Enkelinnen Linda und Heidrun Lieder ein. "Wir haben immer gesungen", sagt Linda Fleischer. Auch in der Grundschule in Nordhalden und danach in der Realschule in Blumberg, wo sie im Schulchor unter Oskar Steiger mitsang. Schulchorleiter Oskar Steiger habe bei ihr die Liebe zur Musik verstärkt. Als in Nordhalden der Männerchor zu wenig Sänger hatte und 1978 deshalb ein gemischter Chor gegründet wurde, war Linda Fleischer von Anfang an dabei.

Eines der ersten Lieder hieß "Es ist nicht alles Gold was glänzt", ein Lied fürs Leben. 30 Jahre war sie im Vorstand des Vereins, zuerst als Kassiererin, seit 1997 als Vorsitzende und Nachfolgerin von Gottfried Heer. 2009 gab sie das Amt an Karl Heer ab.

Verantwortung übernahm Linda Fleischer auch beim größten Projekt Nordhaldens in den letzten 20 Jahren, dem Umbau des früheren Rat- und Gemeinschaftshauses zur Dorferlebnisscheune im Jahr 2005. Als Vorsitzende gehörte sie mit den anderen Vereinsvorsitzenden und Ortschaftsräten dem Organisationskomitee an, Motor war der damalige Ortsvorsteher Gerhard Fischer. In mehr als 4500 Stunden leistete die Dorfgemeinschaft Bahnbrechendes, ihr Engagement für das Dorf wurde zum Vorbild für andere Orte wie Epfenhofen oder Kommingen.

Im Jahr 2008 übernahm die Vereinsgemeinschaft Nordhalden dann die Bewirtschaftung der Dorferlebnisscheune in Eigenregie. Von Anfang an ist Linda Fleischer, die auf dem Sozialamt der Stadt Blumberg arbeitet, Kassenverwalterin. Von der Stadt erhält die Vereinsgemeinschaft jährlich einen Fixbetrag für den Unterhalt des Gebäudes, das Modell funktioniert. Nun freut sie sich auf das Dorffest am Samstag zum 850-jährigen Jubiläum. Sie hofft mit den anderen Beteiligten auf gutes Wetter und viele Gäste, damit der große Aufwand beim Vorbereiten auch entsprechend honoriert wird. Der finanzielle Erfolg steht dabei für sie nicht allein im Vordergrund: "Ich hoffe, dass es ein gutes Fest wird und wir unseren Ort wieder gut präsentieren", wie schon beim Narrentreffen mit dem Nachtumzug anfang des Jahres und beim Festakt.

Linda Fleischer wurde in Neuhaus geboren und wuchs mit ihrer Schwester Heidrun (Suchalla) auf. Mittlere Reife an der Realschule Blumberg, Abitur am Wirtschaftsgymnasium Donaueschingen folgten, danach Ausbildung in der Stadtverwaltung Singen im gehobenen Dienst und zwei Jahre an der Fachhochschule in Kehl. Seit April 1991 ist sie bei der Stadt Blumberg beschäftigt, seit mehr als 20 Jahren im Sozialamt. Verheiratet ist sie mit Karl Fleischer, sie haben zwei Kinder, Claudia und Martin und ein Enkelkind. Neben dem DRK Tengen und dem Gesangverein ist sie auch im Narrenverein aktiv, im Ski-Club und bei den Landfrauen engagiert. Ihre Hobbys sind Lesen und Radfahren.