Der BLHV-Stadverbandsvorsitzende Hermann Keller (rechts) zeichnete die Junglandwirte Markus Keller (links) und Lukas Gleichauf für die bestandene Meisterprüfung aus. Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr Getreide als Mais wird angebaut / 6,13 Millionen Liter Milch fließen bei Bauern jährlich

Von Gernot Suttheimer

Riedböhringen. In Blumberg und seinen Stadtteilen gibt es noch 70 landwirtschaftliche Betriebe, sagte der Vorsitzende des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) Blumberg, Hermann Keller, am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Kranz in Riedböhringen. Davon sind 24 im Vollerwerb tätig.

Die Zahl sei weiter zurück gegangen, dafür seien die bewirtschafteten Flächen größer geworden. Insgesamt werden auf Blumberger Gemarkung 5100 Hektar landwirtschaftlich genutzt, rund 1000 Hektar sind Privatwald. Die jährliche Wertschöpfung aller Blumberger Landwirte liege bei zehn Millionen Euro. Davon profitieren größere und kleinere Betriebe in der Region. 52 Prozent der Anbauflächen umfassen Ackerboden, 48 Prozent Grünland. Auf 1200 Hektar wird Getreide angebaut, Mais mache nur 250 Hektar aus. 55 Betriebe halten 2400 Rinder, davon sind 944 Milchkühe mit 6,13 Millionen Liter Milch. Da der Prokopfverbrauch jährlich bei 355 Litern liege, werde doppelt so viel Milch produziert, wie es für die Blumberger Bevölkerung reichen würde.

Die Hühnerhaltung sei stark zurück gegangen, sagte Keller: 15 Betriebe halten 3500 Tiere, 15 andere 2900 Schweine. Nebenbei pflegten die Landwirte auch die Kulturlandschaft. Deshalb sei der Verband auf seinen Nachwuchs stolz.

Hermann Keller ehrte Markus Keller aus Opferdingen und Lukas Gleichauf für die bestandene Meisterprüfung. Letzterer erzielte den besten Abschluss und vertritt Blumberg im Landesentscheid über den besten Nachwuchslandwirt. Der Kreisverbandsvorsitzende Karl-Heinz Bäurer lobte den Blumberger als aktivsten Stadverband im Kreis Donaueschingen. Obwohl der Nitratgehalt im Boden deutlich zurück gegangen sei, würde es neue Düngeverordnungen geben. Der Schriftführer Eckehard Martin verwies darauf, dass seit Jahresanfang alle Anträge online gestellt werden müssen.

Das Naturschutzgroßprojekt "Aitrachtal" war Thema einer Tagung. Im Mai wurde entlang des Schluchtensteigs auf Blumberger Gemarkung der landwirtschaftliche Lehrpfad eingerichtet. Der Kassierer Martin Scheu informierte die Mitglieder über die Finanzlage.

Der Stadtverband hat derzeit 162 Mitglieder. Der neue Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) Schwarzwald-Baar, Stefan Walther, und seine Stellvertreterin ab 15. März, Anna Stangel, stellten sich vor. Sein Verband sei keine Behörde, sondern ein Vermittlungsportal zwischen Naturschützern, Landwirten und Kommunen. Die intensive Flächennutzung bleibe wichtig, betonte Walther. Momentan bearbeite er hauptsächlich Förderanträge. Bei der Flächengestaltung und dem Naturschutzgroßprojekt "Aitrachtal" sei der LEV mit im Boot und wirke auch beim Biberkonzept mit.