Am Schweizer Grenzübergang Bargen werden täglich im Schnitt 394 Lastwagen abgefertigt. Foto: Lutz

Bargen: Aktionstag mit Spannung erwartet. Wirtschaft und Politik ziehen an einem Strang.

Blumberg/Bargen  - Die Spannung am Zollamt Bargen steigt. Für Mittwoch ruft die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg mit den Industrie- und Handelskammern Reutlingen sowie Hochrhein-Bodensee zu einem Aktionstag für den Erhalt des Zollamts Bargen auf.

Rund 30 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und betroffenen Akteuren haben sich angesagt. Darunter der Schweizer Ständerat Hannes German, der Schaffhauser Regierungsrat Reto Dubach, Bargens Gemeindepräsident Erich Graf, ein Vertreter des Wirtschafts- und Finanzministerums in Stuttgart, Landrat Sven Hinterseh und Blumbergs Bürgermeister Markus Keller sowie hochrangige Vertreter der IHK.

Zolldeklarantin Marianne Imhof in Bargen schaut täglich den Wetterbericht an, sie hofft bei dieser Freiluftveranstaltung auf regenfreies Wetter. Marianne Imhof war maßgeblich daran beteiligt, dass es zur bevorstehenden Aktion kam.

Nach Bekanntwerden der Sparpläne des Schweizer Finanzdepartements im Herbst, denen zwölf Grenz-Zollämter, darunter Bargen, zum Opfer fallen könnten, rief sie mit den anderen Speditionen sowie Politikern der Grenzregion einen runden Tisch ins Leben, zu dem sie auch die IHK einlud.

Am morgigen Mittwoch werden am Zollamt Bargen von 15 bis circa 17 Uhr ausgewählte Teilnehmer ihren Argumenten nochmals Nachdruck verleihen und an die politischen Entscheider in der Schweiz eine Resolution übergeben.

Gegen die Pläne der Schweiz konnte man bis 18. März Stellung beziehen. Die Industrie- und Handelskammern Schwarzwald-Baar, Hochrhein-Bodensee und Reutlingen sprechen sich gemeinsam für den Erhalt des Zollamtes Bargen aus. Eine Schließung hätte "erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen auf Industrie, Handwerk, Handel, Zolldienstleister und das Transportgewerbe – in Deutschland als auch in der Schweiz."

Die Konferenz der Kantonsregierungen schreibt: Die Schweizer Regierung wolle beim zivilen Zoll zwölf Zollstellen schließen, zwei weitere zusammenlegen und samstags sämtliche Zollstellen mit Ausnahme von Zürich Flughafen schließen. "Die geplanten Schließungen führen zu Ausweichverkehr über andere Zollstellen, die zum Teil bereits heute überlastet sind. Die Kantonsregierungen beantragen, dass der Bund vorläufig auf eine Schließung der Zollstellen verzichtet"

Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg: Die Schließung der Zollstelle Bargen und die damit verbundene Schließung der deutschen Zollstelle Neuhaus würde die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Grenzregion beeinträchtigen."

Hochrheinkommission: An den Zollstellen von Rheinfelden bis Thayngen querten im vergangenen Jahr über 1,3 Millionen Lastkraftwagen die Grenze. Kilometerlange Staus an den Grenzen belasteten jetzt schon Bürgerinnen und Bürger, Gemeinde und Städte, Pendler, Touristen und den Warenverkehr gleichermaßen. Eine Schließung von Zollstellen würde diese Situation akut verschärfen, da sie sofort zu einem Ausweichen des Verkehrs auf die bereits überlasteten restlichen Zollstellen führen würde.

Spedlogswiss: Der Verband der international tätigen Schweizer Speditionen und Logistikunternehmen stellt fest, "dass den vorgeschlagenen Maßnahmen aus Bern keine wirtschaftliche Logik zugrunde liegt."