Mit dem Spreizer können die Feuerwehrleute Verletzte auch aus Autos mit verklemmten Türen retten. Fotos: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Experten aus dem Kanton Schaffhausen schulen Blumberger Feuerwehrleute / Blech ist kein Hindernis

Von Gernot Suttheimer

Blumberg. Gegen moderne Rettungstechnik hat auch das neueste Fahrzeug keine Chance. Das demonstrierte die Feuerpolizei des Kantons Schaffhausen bei einem Seminar in Blumberg.

Nach einem längeren theoretischen Teil, den Feuerwehrinspektor Jürg Bänzinger organisierte und durchführte, übten die zehn Teilnehmer aus drei Rettungsstützpunkten der kantonalen Feuerpolizei das Öffnen eines elektronisch gesteuerten Fahrzeuges.

Meistens dauert es nur 20 Sekunden, bis ein verunfalltes Auto durch die Heckklappe geöffnet werden kann, erklärte der Lehrausbilder André Weiss vom deutschen Rescue-Training-Center in Ofterdingen.

Bei neuen Fahrzeugen kann das anders sein, vor allem, wenn die Elektronik nicht mehr funktioniert. Die modernen Werkzeuge wie Spreizer und Schere haben jedoch keine Mühe, die Autoverkleidung zu öffnen, auch wenn sie aus härterem Material besteht.

Der Schutz der eingeklemmten Insassen steht an erster Stelle

Wichtig ist die möglichst schonende Befreiung von verunglückten und im Fahrzeug eingeklemmten Personen, betonte Weiss. Oft bereiten Sicherheitseinrichtungen, die zum Schutz der Insassen gedacht sind, dabei unvorhergesehene Schwierigkeiten. Deshalb hat das praxisorientierte Seminar den Schwerpunkt, die Feuerwehrleute mit den Insassen-Rückhaltesystemen, den neuen hochfesten Werkstoffen, den Fahrzeugstrukturen, den gesamten Sicherheitssystemen und den neuartigen Antriebskonzepten vertraut zu machen.

Der Kommandant der Schaffhauser Feuerwehrpolizei, Peter Müller, verfolgte die praktische Übung mit großem Interesse. Das Seminar sei ein Beispiel der intensiven Zusammenarbeit der deutschen und eidgenössischen Feuerwehren. Bei beiden Organisationen sei das oberste Ziel, Leben zu retten.

Die Seminarteilnehmer wurden von der Blumberger Logistikgruppe mit warmen Essen versorgt. "Chefkoch" Viktor Müller, Horst Kammerer und Karl Fleischer als "Beiköche" heizten dazu den Holzkohlegrill an.