Sozialstation: Durch Tagespflegegruppe möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen
Die Tagespflegegruppe schließt eine Lücke zwischen der Pflege in den eigenen vier Wänden und dem Leben in einem Pflegeheim – und ist damit ein Segen für die Betroffenen, vor allem aber auch für deren Angehörige.
Blumberg (hon). Die Kirchliche Sozialstation Blumberg unterhält die Gruppe seit Jahresbeginn von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr im Eichbergstüble der Seniorenwohnanlage unterhält.
Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei zeigte sich bei einer Stippviste beeindruckt von dem neuen Angebot, denn es ermögliche betagten Menschen, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der CDU-Politiker weiß, was bei einem solchen Termin von ihm erwartet wird: Er begrüßt alle Anwesenden mit festem Händedruck und einem freundlichen Lächeln, lobt die Ehrenamtlichen und dankt den drei Blumberger Kirchengemeinden, die hinter der Sozialstation stehen: "Das ist ein Beispiel, wie viel die Kirchen für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft tun." Ein Satz, den auch der katholische Pfarrer Karlheinz Brandl gerne gehört haben dürfte. Die Tagespflegegruppe, so Frei weiter, helfe, "daheim in Blumberg" alt werden zu können.
Ganz ähnlich äußert sich Bürgermeister Markus Keller. Die Sozialstation sei "ein starker Partner" der Stadt Blumberg. "Ich möchte diese Einrichtung nicht missen."
Norbert Holzmann, der Vorsitzende des Trägervereins, erinnert an die Gründung der Einrichtung vor knapp 40 Jahren und dem zugrunde liegenden ökumenischen Leitgedanken. Die Tagespflegegruppe nennt er "segensreich". Nach Brötchen und Kaffee die harte politische Kost: Sozialstation-Geschäftsführer Markus Leichenauer informiert Thorsten Frei, in seinem Tross der Blumberger CDU-Fraktionschef Dieter Selig und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jan Schweizer, über die Tarifschere, die der Sozialstation zunehmend zu schaffen macht. Als Tarifschere wird die Differenz zwischen der Steigerung der Erlöse von Einrichtungen wie der Sozialstation und der Steigerung der Tariflöhne bezeichnet. Hinzu kommt, dass sich private Pflegedienste oft nicht an Tarife halten und so gegenüber öffentlich getragenen Pflegediensten einen Wettbewerbsvorteil haben. Stichwort Löhne: Leichenauer appelliert, die Verdienstmöglichkeiten im pflegerischen Bereich zu verbessern, "denn sonst laufen uns irgendwann die Leute davon".