Guido Palazzari, Pfarrer der alt-katholischen Randen- und Wutachtalgemeinden, hat jetzt auch Zeit für ein Gespräch. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer der alt-katholischen Randen und Wutachtalgemeinden spricht über Wünsche und Aufgaben

Blumberg. Auch Guido Palazzari, Pfarrer der alt-katholischen Randen- und Wutachtalgemeinden, kann sich in den Ferien mehr Zeit nehmen. 

Jetzt sind Schulferien, Sie haben derzeit keinen Religionsunterricht, haben Sie selbst auch mehr freie Zeit? 

Ich verbringe mehr Zeit am Schreibtisch mit Verwaltung und Schriftverkehr. Und ich nutze die Zeit, um verstärkt Hausbesuche zu machen. Mir ist wichtig, im Lauf eines Jahres möglichst viele Gemeindemitglieder persönlich zu besuchen. Und ich nutze die Zeit auch für mich. Mit einer Reihe meiner jetzigen und früheren Schüler bin ich übrigens über Whats App in Kontakt.  Beim Thema Verwaltung tut sich hoffentlich Erfreuliches, Bischof Mathias Ring und die Synodalvertretung haben den hiesigen Gemeinden eine zweite Pfarrstelle in Aussicht gestellt. 

Die Zeichen stehen gut, wir wurden bereits aufgefordert, entsprechende Modelle zu überlegen. Danach würden die Gemeinde Schwaningen und Stühlingen der Hauptgemeinde Blumberg zugeordnet und Mundelfingen und Fützen kämen zur Hauptgemeinde Kommingen. Über gemeinsame Verwaltung und die Finanzen sind wir noch im Gespräch. Jede Gemeinde behält ihre Unabhängigkeit.  Was würde das für Sie als Pfarrer der Gemeinden bedeuten?  Sollte die zweite Pfarrstelle kommen, würden mein Kollege Stefan Hesse, wenn er bleiben würde, und ich so weiterarbeiten wie bisher: Wir teilen uns weiterhin den Religionsunterricht, die Veranstaltungen für Jung und Alt würden weiter laufen, ebenso die Vorbereitungen für die Erstkommunion und Firmung.  

Neben Ihrer Tätigkeit als Pfarrer engagieren Sie sich auch noch als Notfallseelsorger und in der Feuerwehr. Wie groß ist ihr Einsatzbereich? 

Als Notfallseelsorger werde ich vor allem im südlichen Gebiet des Schwarz-Baar-Kreises angefordert. Bei der Feuerwehr bin ich in der Feuerwehr Blumberg und als Fachberater Seelsorge tätig.  

Bei Einsätzen erleben Sie die Kameraden hautnah.  

Ich bin tief beeindruckt von der Professionalität der Frauen und Männer und mit welchem Einsatz und mit welcher Menschlichkeit sie diese wichtige Aufgabe für die Öffentlichkeit ausführen, wohlgemerkt alle im Ehrenamt.   

Das geht aber nur aufgrund des gesellschaftlichen Konsenses aller Beteiligten. 

Das stimmt, ich habe große Achtung vor den Familien, die das mittragen und vor den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter dafür freistellen.  

Wenn Sie angefordert werden, was ist dann Ihre Aufgabe? 

Ich bin dann jeweils vor Ort, um die Betroffenen, zum Beispiel bei einem Unfall, zu betreuen. Und mich um sie zu kümmern. Darüber hinaus stehe ich meinen Kameraden zur Verfügung, wenn Gesprächsbedarf besteht. 

Was haben Sie aus dieser Tätigkeit mitgenommen? 

Mir wird immer wieder bewusst, wie wertvoll und wichtig der ehrenamtliche Einsatz ist, nicht nur in der Feuerwehr sondern in allen Vereinen. Ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft um einiges ärmer. Die Ehrenamtlichen setzen durch ihren Dienst am Nächsten und ihren Einsatz für die Gemeinschaft ein sichtbares Zeichen in unserer 24-Stunden-Spaß-Gesellschaft.

u Fragen von Bernhard Lutz

Guido Palazzari wurde am 14. Dezember 1963 in Gießen geboren. Nach seiner Bundeswehrzeit studierte er in Trier und Bonn Theologie. Von 2000 bis zum Jahr 2007 war er bereits schon einmal als Seelsorger der Alt-Katholiken der sechs Randen- und Wutachtalgemeinden Blumberg, Kommingen, Fützen, Stühlingen, Schwaningen und Mundelfingen tätig.

Von 2007 bis 2012 war er Pfarrer in Offenbach in einem sozialen Brennpunkt. Im Sommer 2012 kam er mit seiner Familie wieder nach Blumberg zurück.

Guido Palazzari wurde am 14. Dezember 1963 in Gießen geboren. Nach seiner Bundeswehrzeit studierte er in Trier und Bonn Theologie. Von 2000 bis zum Jahr 2007 war er bereits schon einmal als Seelsorger der Alt-Katholiken der sechs Randen- und Wutachtalgemeinden Blumberg, Kommingen, Fützen, Stühlingen, Schwaningen und Mundelfingen tätig.

Von 2007 bis 2012 war er Pfarrer in Offenbach in einem sozialen Brennpunkt. Im Sommer 2012 kam er mit seiner Familie wieder nach Blumberg zurück.