Viel Entwicklungspotenzial bietet der Aubach im Ortsbereich Aselfingen, wie dieses Bild zeigt. Fotos: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Fachleute stellen Plan im Ausschuss vor / Gemeinderat fasst dann Grundsatzbeschluss

Der Gewässerentwicklungsplan sei fast ein Jahrhundertvorhaben, sagte Bürgermeister Markus Keller, als der Plan im Ausschuss für Technik und Umwelt vorgestellt wurde.

Blumberg (blu). Ein Zwischenbericht war bereits im Frühjahr in einer Ortsvorsteherrunde vorgestellt worden, nun erhielt der Ausschuss die gesamte Übersicht.

Michael Koch und Michelle Indlekofer vom Amt für Wasser und Bodenschutz im Schwarzwald-Baar-Kreis berichteten. Anschließend will Keller mit dem Plan in die einzelnen Teilorte gehen und die jeweilige Situation vorstellen.

Gewässerentwicklung bedeute den Erhalt beziehungsweise das Wiederherstellen naturnaher Gewässerstrukturen, um den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern, den Wasserhaushalt naturnah zu regeln sowie den Hochwasserschutz zu verbessern durch Schaffen von Retentionsflächen, machte Michael Koch deutlich. Gemäß einer europäischen Wasserrahmenrichtlinie soll dieses Ziel bis zum Jahr 2021 erreicht werden. Den Unterhaltspflichtigen soll der Plan dabei eine Hilfe sein, um das Ziel zu erreichen. 85 Prozent der Investitionen würde das Land tragen, 15 Prozent die Gemeinde.

Als Beispiel nannte Michael Koch den Hondinger Mühlbach. Mehrere Fotos zeigten die ausgemähten Ufer, fehlenden Uferbewuchs und fehlende Gehölze. Deutlich wurde anhand des Grüns auch, dass im Gewässerrandstreifen gedüngt wurde. Weitere Beispiele waren unerlaubte Ausleitungen in die Aitrach, der Kompromissbach mit seinen Wehren, der in Epfenhofen verdolte Kommenbach sowie ein Bild vom Riedböhringer Mühlbach, wo büscheweise Japanknötherich wuchs: eine eingeschleppte Pflanzenart, die sich wie zum Beispiel auch das Indische Springkraut schnell vermehrt und heimischen Pflanzen das Leben schwer macht.

Maßnahmen: Hier gibt es drei Stufen: Erhalten, entwickeln, umgestalten. Erhalten sollte man den Schleifenbach von Blumberg nach Achdorf, den Krottenbach an der Mündung in die Wutach. Entwickeln sollte man den Hondinger Mühlebach und umgestalten sollte man die Aitrach. Sie habe einen sehr geraden Flusslauf, erklärte Michelle Indlekofer, Wurzelstöcke oder Steine im Bach könnten die Struktur bereits verbessern.

Bürgermeister Markus Keller ist wichtig, "dass wir die Maßnahmen in den Ortschaftsräten behandeln. Der Gewässerentwicklungsplan soll vom Gemeinderat beschlossen werden, erfuhr Stadtrat Christof Rösch (CDU).

Er merkte an, oft reichten die Privatgrundstücke bis an die Gewässer. Müsste die Stadt deshalb eventuell Flächen erwerben? Stadtrat Dieter Selig fügte hinzu, manche Gewässer seien auch in Privathand. Das sei ein Trugschluss, antwortete Michael Koch, alle natürlichen Gewässer seien in der Regel öffentliche Gewässer. Außerdem habe die Stadt an einem Gewässer das Vorkaufsrecht. Für die Wutach sei das Land zuständig, erfuhr Stadtrat Hannes Jettkandt (Freie Liste).

Stadtrat Christian Schautzgy (CDU) hat gemischte Gefühle. Die Verdolung in Nordhalden zu öffnen koste viel, auch wenn die Stadt nur 15 Prozent finanzieren müsse. Es kämen auch Folgekosten für die Pflege.

Achdorfs Ortsvorsteher Hans-Peter Mess meinte, es sei sinnvoll mit einem Bach anzufangen. Er erfuhr, es gebe schon zwei Ordner mit Maßnahmen, was gemacht werden sollte. Diese würden den Ortschaftsräten vorgestellt. Bürgermeister Keller kann sich vorstellen, Jahrespläne aufzustellen.

In den Zuständigkeitsbereichen von Blumberg fallen acht Bäche: Aubach (Aselfingen), Krottenbach (Eschach/Achdorf), Riedböhringer Mühlbach, Hondinger Mühlbach, Aitrach, Kompromissbach (Riedöschingen), Schleifenbach (Blumberg) und Kommenbach (Epfenhofen und Fützen).