Gedanklich hineingehen, auch ohne Tür

Blumberg. Im Rahmen der im September beginnenden 36. Blumberger Kunstausstellung werden wieder einige Kunstschaffende erstmals in der Eichbergstadt ihre Arbeiten präsentieren.

Das war es, was Ausstellungsinitiator Jürgen Henckell beabsichtigte und über lange Jahre hindurch erfolgreich durchführte: aus dieser Kunstschau ein Forum für unterschiedlichste künstlerische Paletten zu schaffen und neben den schon Etablierten und Bekannten anderen, neuen und auch ganz jungen Talenten eine Möglichkeit zu bieten und den Ausstellungsbesuchern ein breites, spannendes und durchaus ungewöhnliches Spektrum zeitgenössischen Kunstschaffens zu zeigen.

Der Bildhauer Herbert Stehle aus Heiligenberg-Steigen gehört zu denen, die neu in der Blumberger Kunstschau sind. Holz und Beton sind Materialien, mit denen er sich immer wieder langjährig auseinandersetzt und im Thema "Haus und Behausung" vielfältig variiert. Ein Haus kann Heimat bedeuten, aber auch eine fast nicht einnehmbare Festung sein. Oftmals ohne auch nur eine Andeutung von Fenstern oder Türen, fordern seine Objekte dennoch zum gedanklichen Hineingehen auf, fordern Denken und Emotion in ihren klaren Linien und den elementaren, reduzierten Formen. Es sind Arbeiten, die viel vom Betrachter verlangen und sich in ihrer Deutung absolut und keinesfalls billig anbiedern.

Jahrgang 1949 in Heiligenberg geboren, absolvierte Herbert Stehle verschiedene Ausbildungen. Er war Lehrer im Rahmen der Werkerziehung, studierte an der Freien Kunsthochschule Nürtingen und arbeitete "Bildhauerische Keramik" bei Dora Varkonyl. Er erhielt ein Stipendium" Civitella d´Agliano," in Italien (Kunstfond Bonn) und den Kunstpreis der Stadt Herrenberg. In zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen präsentierte er bislang seine Arbeiten, nahm an unterschiedlichen Projekten teil, erbrachte Arbeiten im Rahmen Kunst am Bau und andere Aufträge im öffentlichen Raum. Herbert Stehle ist langjähriges Mitglied im Internationalen Bodensee-Club (IBC).