Mit dem "Spine-Board" wurde eine "eingeklemmte" Person aus dem Auto gerettet. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachwuchs meistert 24 Stunden-Übung mit Bravour

Von Susanne Schmidt und Erich Schüle

Blumberg. Ein aufregendes Wochenende mit zahlreichen Anforderungen erwartete rund 69 Jugendliche der Jugendfeuerwehrabteilungen aus Achdorf unter Leitung von Andreas Schelb, Fützen unter Leitung von Patrick Gleichauf, Hondingen unter Leitung von Markus Rothermund, Riedböhringen unter Leitung von Markus Huber, Blumberg unter Leitung von Daniel Band und Kommingen, Nordhalden und Riedöschingen unter Leitung von Jürgen Scheu, Martin Fleischer und Jonas Rothermund. Insgesamt 26 Betreuer aus allen Abteilungen und der gesamtstädtische Jugendwart Hartmut Pfalzgraf hatten alle Hände voll zu tun, um das äußerst abwechslungsreiche Trainingsprogramm am Laufen zu halten und zu koordinieren.

Bei den praktischen Übungen konnten sich die zehn- bis 18-Jährigen im Umgang mit den technischen Geräten üben und das unter sehr lebensnahen Bedingungen, die neben physischer Kraft auch gefühlsmäßig viel forderte. Es kostete teilweise Überwindung und durch das eigene Tun wurde das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt.

Die Betreuer vermittelten immer wieder: Ruhig bleiben, behutsam und besonnen arbeiten und bei Beteiligung von Unfallopfern ist patientenorientiertes Retten angesagt. Schritt für Schritt wurden gut verständliche und für die Jugendlichen leicht nachvollziehbare Anweisungen, verbunden mit entsprechenden Hilfestellungen, gegeben.

In zwei Tagen, auch bei einigen Nachteinsätzen wurden Brände unterschiedlicher Natur gelöscht, Personenrettungen bei Verkehrs- und sonstigen Unfällen vorgenommen. Dabei waren zum Teil die einzelnen Abteilungen alleine zuständig, es kam aber auch zur Zusammenarbeit wie etwa nachts im Ried, als die Riedöschinger und Blumberger Jugendfeuerwehren einen Fahrradfahrer bargen, der in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Ein gutes Beispiel von Zusammenarbeit war am Samstagnachmittag beim Gesamteinsatz aller Abteilungen "Brand der Realschule mit Rettung vermisster Personen" gegeben. Von der alten Sporthalle her erstellte die Achdorfer Jugendfeuerwehr einen Hydroschild, der den Funkenflug verhindern sollte. Von allen Seiten wurde von den verschiedenen Abteilungen gelöscht und überall wurde Hand in Hand gearbeitete. Mit Atemschutz wurde im Gebäude nach Vermissten gesucht.

Mit dem Glockenschlag 6 Uhr rückten am Samstag die Lösch- und Mannschaftsfahrzeuge aus den Ortschaften und der Stadt in Fützen hinter der Fützener Buchberghalle ein. Putzmunter bis schlaftrunken entstiegen die jungen Feuerwehrleute die Fahrzeuge und wurden in Gruppen eingeteilt. Der Einsatz in Fützen galt der Gruppen- und Teamarbeit, was spielerisch und lustig ausgedacht war. Es galt, mit einem Joghurtbecher Wasser aus dem Bach zu schöpfen und in einen größeren Eimer zu schütten. Von diesem Eimer musste das Wasser in einen Schlauch abgefüllt werden und das Wasser im Schlauch walkend etwa 20 Meter zu transportieren, um dann in ein Saugrohr zu füllen. Wer zuerst voll hatte, war Sieger. Den Ersten Preis holte die Gruppe Kommingen-Nordhalden mit Gruppenleiter Marius Rösch. Zweiter war Blumberg, dritter Riedböhringen.

Einige Löschmänner suchten die Felder weiträumig nach verletzten oder toten Insassen eines abgestürzten Fliegers ab. Gruppenleiter war Manuel Steinmann. Tanja Gleichauf und Manuel Gnirß betreuten die "Löschzwerge": Es wurde ein Fluss überquert. Spannend war auch die Entwirrung des "Gordischen Knoten" als Übung zur Selbstorganisation und Gruppendynamik. In einem abgelegenen und schwer zugänglichen Gebiet brannte ein Benzintank und musste mit Schaum gelöscht werden. Gruppenleiter war Manuel Müller. Bei allen Übungen wurden abschließend von Abteilungskommandant Patrick Gleichauf wichtige Hinweise und Erläuterungen gegeben.

Die 24 Stunden-Übung der Jugendfeuerwehren kam sehr gut an und trotz vielfältiger Anstrengungen und wenig Schlaf freuten sich die Jugendlichen immer wieder auf jeden neuen Einsatz, bei dem Zusammenarbeit und Kameradschaft einen hohen Stellenwert einnehmen. Neben dem Ernst der Sache kommt bei der Jugendfeuerwehr das Spielerische nicht zu kurz, was zur Stärkung der Gemeinschaft beiträgt. Neue Mitglieder sind immer gerne gesehen, egal ob weiblich oder männlich, meinte Hartmut Pfalzgraf (Telefon 0176/24415566).